Es ist noch kein Menschenalter her, da lagen die deutschen Städte in Schutt und Asche. Mit den Aufräumarbeiten nach Kriegsende veränderte sich das Bild der zertrümmerten Städte hin zu kahlen Flächen, gesäuberten Ruinen, unverputzten Altbauen und anfangs wenigen Neubauten. Heute zeugen nur die Straßenzüge von diesen frühen Jahren in denen zwischen den Häuserzeilen aus der Gründerzeit plötzlich ein, zwei Neubauten anzutreffen sind. Sie zeigen untrüglich die Architektur der 50er und frühen 60er Jahre des 20. Jahrhunderts. Der Spaziergänger fragt sich, wie es sein konnte, dass nur dort ein Paar aus der gleichmäßigen Straßenfront herausgebombt wurden, wo anderenorts ganze Stadtteile in Schutt und Asche fielen. In die Zeit des frühen Wiederaufbaus kehrte Manfred Waldenberg 1951 aus der Kriegsgefangenschaft zurück. 6 Jahre später begann er anlässlich des Bezugs eines Neubaus an der Mundsburg sein Tagebuch. Er nannte es Hausbuch weil es seine privaten Aufzeichnungen festhielt und mit seinem Inhalt als ständiger Begleiter für die Bewohner der neuen Wohnung gedacht war. Heute vermitteln seine Aufzeichnungen Einblick in die Alltäglichkeiten einer gerade 8 Jahre alten Bundesrepublik.
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