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Die soziale Entwicklung in Deutschland, ihre Wahrnehmung in der Öffentlichkeit und die politischen Strategien zu ihrer Bearbeitung treten immer stärker auseinander. Einerseits werden ein Anstieg von Armut und sozialer Ausgrenzung beobachtet und problematisiert, andererseits gilt der Sozialstaat als nicht mehr finanzierbar, die bestehenden Sozialle- tungsansprüche werden als Ursache mangelnder Leistungsbereitschaft und abnehmender Eigenverantwortung kritisiert. Diese sozialen Phänomene und ihre unterschiedlichen Deutungen sind nicht nur in Deutschland, sondern in allen Mitgliedsstaaten der…mehr
Die soziale Entwicklung in Deutschland, ihre Wahrnehmung in der Öffentlichkeit und die politischen Strategien zu ihrer Bearbeitung treten immer stärker auseinander. Einerseits werden ein Anstieg von Armut und sozialer Ausgrenzung beobachtet und problematisiert, andererseits gilt der Sozialstaat als nicht mehr finanzierbar, die bestehenden Sozialle- tungsansprüche werden als Ursache mangelnder Leistungsbereitschaft und abnehmender Eigenverantwortung kritisiert. Diese sozialen Phänomene und ihre unterschiedlichen Deutungen sind nicht nur in Deutschland, sondern in allen Mitgliedsstaaten der Europäischen Union und in anderen westlichen Staaten zu beobachten. Auch historisch haben sie ihre jeweiligen Vorläufer. In Wissenschaft und Forschung hat es in den letzten drei Jahrzehnten verstärkte Bemühungen gegeben, Armut und soziale Ausgrenzung nicht nur analytisch genauer zu erfassen und in ihren unterschiedlichen Facetten und Kontexten zu sehen, sondern auch Möglichkeiten ihrer Überwindung aufzuzeigen. Doch dieser Diskurs zerfällt weitgehend in Einzelbetracht- gen, ohne den als multidimensional erkannten Kontext von Armut und sozialer Ausgr- zung als solchen multi- bzw. interdisziplinär zu erfassen. Diesem Erfordernis stellt sich das vorgelegte Handbuch. Es bündelt nicht nur Theorie, Empirie und Handlungsperspektiven, sondern sucht auch den Diskurs quer zu den beteil- ten Wissenschaften und deren empirische sowie theoretische Herangehensweisen. Dass dieses möglich wurde, verdanken die Herausgeberin und die Herausgeber dem Zusamm- spiel zahlreicher Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Ihnen sei dafür an dieser Stelle herzlich gedankt. Herausgeberschaft und Redaktion dieses Bandes stellen erhebliche Anforderungen an alle Beteiligten. Die Herausgeber sind froh,in Kay Bourcarde einen Kollegen gefunden zu haben, der diesen wechselvollen Prozess redaktionell mitgetragen hat. Auch ihm gebührt unser Dank.
Dr. Ernst-Ulrich Huster, Professor für Politikwissenschaft, Evangelische Fachhochschule Rheinland-Westfalen-Lippe, Bochum, und Privatdozent an der Justus-Liebig-Universität, Gießen. Dr. Jürgen Boeckh, Professor für Politikwissenschaft, Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel. Dr. Hildegard Mogge-Grotjahn, Professorin für Soziologie, Evangelische Fachhochule Rheinland-Westfalen-Lippe, Bochum.
Inhaltsangabe
Armut und soziale Ausgrenzung Ein multidisziplinäres Forschungsfeld.- Theorien der Armut.- Gesellschaftliche Ein- und Ausgrenzung Der soziologische Diskurs.- Ungleichheit und Armut als Movens von Wachstum und Wohlstand?.- Soziale Eingrenzung als sozialstaatliches Ziel Der sozialpolitische Diskurs.- Das Maß der Armut: Armutsgrenzen im sozialstaatlichen Kontext Der sozialstatistische Diskurs.- Dynamik von Armut.- International vergleichende Armutsforschung.- Der Wert der Armut Der sozialethische Diskurs.- „Denn Armut ist ein Glanz aus Innen...“ Armut und Kunst.- ‚Freiwillige Armut‘ Zum Zusammenhang von Askese und Besitzlosigkeit.- Die Entwicklung des Rechts der Armut zum modernen Recht der Existenzsicherung.- Geschichte der Armut und sozialen Ausgrenzung.- Geschichte der Armut im abendländischen Kulturkreis.- Von der mittelalterlichen Armenfürsorge zu den Anfängen der Sozialstaatlichkeit.- Armut und soziale Ausgrenzung:Gesellschaftliche Prozesse und Lebenslagen.- Arbeit: Mit Erwerbsarbeit in die Armut oder aus der Armut?.- Einkommen und soziale Ausgrenzung.- Bildungsarmut und die soziale „Vererbung“ von Ungleichheiten.- Gesundheit und soziale Lebenslage.- Wohnen und Quartier: Ursachen sozialräumlicher Segregation.- Geschlecht: Wege in die und aus der Armut.- Migration und soziale Ausgrenzung.- Armut im Familienkontext.- Zwischen selbstbestimmter sozialer Teilhabe und fürsorglicher Ausgrenzung Lebenslagen und Lebensbedingungen von Menschen, die wir behindert nennen.- Bewältigungsstrategien bei Armut und sozialer Ausgrenzung.- Prekäre Lebenslagen und Krisen Strategien zur individuellen Bewältigung.- Bewegung und Körperlichkeit als Risiko und Chance.- Armut in Ästhetisch-kultureller Bildung.- E-exclusion oder E-inclusion?.- Kinderarmut undfamilienbezogene soziale Dienstleistungen.- Soziale Sicherung und Arbeitsförderung bei Armut durch Arbeitslosigkeit.- Armutspolitik der Europäischen Union.- Wer ändert was — Was ändert wen? Verändernde Praxis als Herausforderung für Hochschulausbildung und berufliches Handeln.- Zivilgesellschaft und soziale Ausgrenzung.- Armut und Öffentlichkeit.- Armut als globale Herausforderung.
Armut und soziale Ausgrenzung Ein multidisziplinäres Forschungsfeld.- Theorien der Armut.- Gesellschaftliche Ein- und Ausgrenzung Der soziologische Diskurs.- Ungleichheit und Armut als Movens von Wachstum und Wohlstand?.- Soziale Eingrenzung als sozialstaatliches Ziel Der sozialpolitische Diskurs.- Das Maß der Armut: Armutsgrenzen im sozialstaatlichen Kontext Der sozialstatistische Diskurs.- Dynamik von Armut.- International vergleichende Armutsforschung.- Der Wert der Armut Der sozialethische Diskurs.- „Denn Armut ist ein Glanz aus Innen...“ Armut und Kunst.- ‚Freiwillige Armut‘ Zum Zusammenhang von Askese und Besitzlosigkeit.- Die Entwicklung des Rechts der Armut zum modernen Recht der Existenzsicherung.- Geschichte der Armut und sozialen Ausgrenzung.- Geschichte der Armut im abendländischen Kulturkreis.- Von der mittelalterlichen Armenfürsorge zu den Anfängen der Sozialstaatlichkeit.- Armut und soziale Ausgrenzung:Gesellschaftliche Prozesse und Lebenslagen.- Arbeit: Mit Erwerbsarbeit in die Armut oder aus der Armut?.- Einkommen und soziale Ausgrenzung.- Bildungsarmut und die soziale „Vererbung“ von Ungleichheiten.- Gesundheit und soziale Lebenslage.- Wohnen und Quartier: Ursachen sozialräumlicher Segregation.- Geschlecht: Wege in die und aus der Armut.- Migration und soziale Ausgrenzung.- Armut im Familienkontext.- Zwischen selbstbestimmter sozialer Teilhabe und fürsorglicher Ausgrenzung Lebenslagen und Lebensbedingungen von Menschen, die wir behindert nennen.- Bewältigungsstrategien bei Armut und sozialer Ausgrenzung.- Prekäre Lebenslagen und Krisen Strategien zur individuellen Bewältigung.- Bewegung und Körperlichkeit als Risiko und Chance.- Armut in Ästhetisch-kultureller Bildung.- E-exclusion oder E-inclusion?.- Kinderarmut undfamilienbezogene soziale Dienstleistungen.- Soziale Sicherung und Arbeitsförderung bei Armut durch Arbeitslosigkeit.- Armutspolitik der Europäischen Union.- Wer ändert was — Was ändert wen? Verändernde Praxis als Herausforderung für Hochschulausbildung und berufliches Handeln.- Zivilgesellschaft und soziale Ausgrenzung.- Armut und Öffentlichkeit.- Armut als globale Herausforderung.
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