Als Ende einer >Welt von Gestern< und zugleich als Beginn der Moderne zieht das Fin de Siècle heute zunehmend das Interesse auf sich: Weltschmerz und Endzeitstimmung sind für die Zeit zwischen 1885 und 1914 ebenso typisch wie Zukunftseuphorie und Aufbruchstimmung; die Epoche ist gekennzeichnet von einem Hang zur Todessehnsucht und der Faszination der Vergänglichkeit genauso wie von Leichtlebigkeit, Frivolität und Dekadenz. Im Grunde sind sie alle Symptome derselben Krankheit: des Bewusstseins der Krise, das Intellektuelle, Künstler und Literaten der Zeit gleichermaßen ergriffen hatte. Im Angesicht zunehmender Technisierung, am Vorabend des Ersten Weltkrieges, in einer Welt, in der die Grundwerte des sozialen Lebens ins Wanken gerieten, flüchtete man sich in ästhetische Gegenwelten und schuf Kunstfiguren wie den Bohemien, den Dandy, den Snob, die Femme fatale, um sich vom verachteten Philister, vom Kleinbürger und Spießer abzuheben. Das Handbuch unternimmt erstmals den Versuch, die so vielgestaltige Epoche in all ihren Ausprägungen, von der Politik und der Gesellschaft über Literatur, Kunst und Musik bis hin zu den Geistes- und Kulturwissenschaften, zu erfassen und dabei das gesamte europäische Umfeld in den Blick zu nehmen. Entstanden ist ein facettenreiches Bild von einer schillernden Zeit - eine gewinnbringende Lektüre für den professionellen wie den privaten Leser.
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