Ziel des Handbuchs ist es, den gesellschaftlichen Prozess der Therapeutisierung kritisch zu reflektieren und dessen Ursachen und Folgen für die Soziale Arbeit zu analysieren. Therapeutische Perspektiven und Praktiken bestimmen in zunehmendem Maße die gesellschaftliche Wahrnehmung und "Bearbeitung" von politischen, ökonomischen, sozialen und kulturellen Konflikt- und Ungleichheitsverhältnissen - mit der sichtbaren Wirkung einer zunehmenden Individualisierung und Entpolitisierung von gesellschaftlich bedingten Interessenskonflikten und strukturellen Widersprüchen. Klassische Angebote und Verfahren "therapeutisierender" Sinndeutungen und kurativer Interventionen, die ursprünglich auf spezifische institutionelle Settings und die professionelle Beziehung von Therapeut_in und Patient_in beschränkt waren, haben mittlerweile nahezu alle gesellschaftlichen Sphären, Institutionen, Politikbereiche, (Berufs-)Rollen, Identitätskonstruktionen und privaten Beziehungen durchdrungen. Neben der Schule, (Lohn-)Arbeitsverhältnissen, Kriegen, Naturkatastrophen, Kriminal-, Sozial- und Gesundheitspolitik ist auch die Soziale Arbeit in den Prozess einer umfassenden Therapeutisierung sozialer Verhältnisse involviert, und zwar als eine die Verallgemeinerung und Veralltäglichung der "therapeutischen Perspektive" nicht nur passiv "erleidende", sondern maßgeblich auch aktiv vorantreibende und gestaltende Kraft.
Der Inhalt
Die Zielgruppen
Wissenschaftler_innen und Praktiker_innen der Sozialen Arbeit und Pädagogik, Therapeut_innen, Gesundheitswissenschaftler_innen, Politikwissenschaftler_innen, Kulturwissenschaftler_innen, Studierende, insbesondere der Sozialen Arbeit, Erziehungswissenschaft und Psychologie, Politisch Interessierte
Die Herausgeber Dr. Roland Anhorn ist Professor für Soziale Arbeit an der Evangelischen Hochschule Darmstadt.
Dr. Marcus Balzereit ist Familienhelfer und Lehrbeauftragter an der Evangelischen Hochschule Darmstadt.
Der Inhalt
- Theoretische und historische Perspektiven: Zur gesellschaftstheoretischen "Diagnostik" der Pathologisierung und Therapeutisierung des Sozialen
- Hegemoniale Diskurse und Praktiken der Therapeutisierung sozialer (Konflikt-)Verhältnisse
- Therapeutisierung von Institutionen und institutionellen Praktiken
- Therapeutisierung in und durch Sozialpolitik und Soziale(r) Arbeit
Die Zielgruppen
Wissenschaftler_innen und Praktiker_innen der Sozialen Arbeit und Pädagogik, Therapeut_innen, Gesundheitswissenschaftler_innen, Politikwissenschaftler_innen, Kulturwissenschaftler_innen, Studierende, insbesondere der Sozialen Arbeit, Erziehungswissenschaft und Psychologie, Politisch Interessierte
Die Herausgeber Dr. Roland Anhorn ist Professor für Soziale Arbeit an der Evangelischen Hochschule Darmstadt.
Dr. Marcus Balzereit ist Familienhelfer und Lehrbeauftragter an der Evangelischen Hochschule Darmstadt.
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