Wie kam Xerxes zu seiner fatalen Kriegsentscheidung? Die Frage nach den Handlungsmotiven ist für den griechischen Geschichtsschreiber Herodot grundlegend. Als interpretierender Erzähler greift er auf ein differenziertes Inventar von Beweggründen zurück und entwickelt feste Erklärungsmuster, um die Entscheidungen seiner Akteure nachvollziehbar zu machen. Susanne Froehlich analysiert die von Herodot benutzten Motive sowie ihre erzählerische Umsetzung und bezieht dabei die historischen Kontexte mit ein. Auf diese Weise wird die Arbeitsweise Herodots und seine Auseinandersetzung mit den konkurrierenden Geschichtsdeutungen, die im fünften Jahrhundert v. Chr. in Griechenland kursierten, näher beleuchtet. Die Untersuchung zeigt, daß Thukydides in seinem Werk die bei Herodot vorgegebene Entwicklung aufgreift und weiterführt, und leistet damit einen Beitrag zum besseren Verständnis der beiden großen Geschichtsschreiber. Susanne Froehlich ist Althistorikerin und Akademische Rätin an der Universität Greifswald. Ihre wichtigsten Forschungsschwerpunkte sind griechische Historiographie, die römische Kaiserzeit und Mobilität in der Antike.
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