Seit der Kolonialzeit und der anschließenden Unabhängigkeit afrikanischer Staaten ist ein dramatischer Niedergang des Handwerks im subsaharischen Afrika zu beobachten. Weder Interventionen von außen durch die Entwicklungszusammenarbeit noch nationale Politiken wie etwa Importbesteuerung haben diese fatale Dynamik aufhalten können. So ist das hier behandelte Forschungsthema ebenso aktuell wie bedeutsam: Wie reagieren Handwerker, die das Metier des Webens praktizieren, auf die sich laufend verschlechternden Rahmenbedingungen? Die prekäre Lage des Textilhandwerks, d.h. die alltägliche Erfahrung von ökonomischer Marginalität, wird durch zwei Fallstudien aus Burkina Faso veranschaulicht. Der Autor und Ethnologe ist in die Lebenswelt der Weber (und neuerdings Weberinnen) eingetaucht und hat damit nicht nur eine professionelle Ethnographie auf dialogischer Basis erarbeitet, sondern auch das Weberhandwerk selbst erlernt. Vor dem jeweiligen kulturellen Hintergrund werden die Perspektiven der Weber und ihre Strategien beschrieben, mit denen sie für sich und ihre Familien bessere Lebensbedingungen in einer sich wandelnden sozialen und wirtschaftlichen Welt ermöglichen. Wie der Autor herausarbeitet, nutzen die Weber jede Chance in ihrem politischen und technologischen Umfeld, um sich aus eigener Kraft den nationalen wie globalen Herausforderungen zu stellen.
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