Walter Vogt (1927-1988) war mit zahlreichen Romanen, Theaterstucken und Hörspielen massgebend für die Literatur aus der deutschsprachigen Schweiz zwischen 1960 und 1990. Sein grosses Schaffen wurde in den 90er-Jahren mit einer zehnbändigen Werkausgabe im Verlag Nagel & Kimche gewurdigt. Bisher wenig bekannt war, dass er zwischen 1963 und 1980 auch mit der Mundart experimentiert hat. Mit der Initiierung einer Gruppenlesung am 22. Mai 1967 im Theater am Zytglogge in Bern hat er den Begriff "modern mundart" geprägt, der bis heute die kritische Mundartliteratur der späten 60er-Jahre kennzeichnet. "hani xeit" lädt mit bisher weitgehend unpublizierten Mundarttexten zur Wiederentdeckung Vogts ein. Der Spoken-Script-Band versammelt seine ersten berndeutschen Lyrik- und Prosaversuche aus dem Nachlass, die "modern mundart"-Texte, den dramatischen Dialog "Tinnkwisizioon" und die Radiokolumnen "zeitraster" und "Zum neuen Tag". Vogt selber (in einem Brief an eine Studentin) und sein Herausgeber Fredi Lerch in einem Nachwort reflektieren seinen Umgang mit der Mundart als literarischer Kunstsprache.