Studienarbeit aus dem Jahr 2001 im Fachbereich Kulturwissenschaften - Europa, Note: 1,0, Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) (Kulturwissenschaftliche Fakultät), Veranstaltung: Gender und Nation, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Abschlussarbeit zeigt, dass das relative neue Feld der postkolonialen Studien vielfache Möglichkeiten für die Analyse von Texten aus der postkolonialen Zeit bieten. Die wichtigsten Fragen betreffen dabei die sich verändernden Identitäten sowohl der kolonisierten als auch der kolonisierenden Menschen unserer Zeit. Diese Identitätsfrage wurde im Zusammenhang mit der Frage nach dem Geschlecht und der ethnischen Zugehörigkeit diskutiert. Es ist offensichtlich, dass die Charaktere der zweiten Einwanderergeneration in Kureishis Script für den Film “Mein wunderbarer Waschsalon” gleich dem Autor mit dem Problem der „in-betweens“. Sie suchen verschiedene Wege wie Homosexualität oder „falling between cultures“, um mit diesem „Dazwischensein“ umzugehen. Im Unterschied dazu betrachtet sich die erste Generation von Einwanderern als zweifelsfrei pakistanisch, was sich bei objektiverer Betrachtung als gar nicht so zweifelsfrei erwiesen hat. Ein weiteres Phänomen der postkolonialen Zeit ist die Umkehrung der Beziehungen zwischen “Schwarzen” und “Weißen”. Die ehemaligen Sklaven werden nun Herren, welche die Weißen“ für sich arbeiten lassen. Außerdem beeinflussen die Immigranten die Kultur der ehemals Kolonisierenden mit ihrer eigenen schwarzen Kultur und assimilieren sich insofern in die weiße Kultur wie es Vorteile für sie bietet – besonders im ökonomischen Bereich. In Deutschland sind postkoloniale Studien noch nicht weit verbreitet. Der größte Teil der Literatur ist nicht auf Deutsch erhältlich, aber der zukünftige Einfluss der postkolonialen Studien auf die Analyse moderner und postmoderner Texte in unserer multikulturellen Welt wird interessant zu beobachten sein.