Studienarbeit aus dem Jahr 2018 im Fachbereich Philosophie - Philosophie der Gegenwart, Note: 1,0, Universität Kassel (Institut für Philosophie), Veranstaltung: Arendt: "Vita activa" und "Das Denken", Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Hausarbeit unternimmt den Versuch einer Annäherung an Hannah Arendts Verständnis von Politik, so, wie es sich auf Grundlage ihres philosophischen Hauptwerks „Vita activa“ herleiten lässt. Aufgrund der mannigfaltigen begrifflichen und historischen Verstrickungen, die sich in diesem Buch zeigen, wird dabei kein Anspruch auf Vollständigkeit erhoben. Vielmehr soll es um die Ausarbeitung von Grundzügen ihres Politikbegriffs gehen. Der erste Teil der Arbeit setzt sich mit grundlegenden Rahmenbedingungen und Ankerpunkten ihrer Theorie auseinander und unternimmt dann eine an Arendts historischen Analysen orientierte Rekonstruktion der Tätigkeiten des Arbeitens und Herstellens, um dadurch den Kontext für ihr Politikverständnis zu erweitern. Schließlich verweist der erste Teil der Arbeit auf Arendts Hauptkritikpunkte, sowohl an der philosophischen Tradition in Bezug auf die Stellung der politisch bedeutsamen Tätigkeit des Handelns und Sprechens, als auch hinsichtlich der politischen Lage ihrer Gegenwart. Wobei besonderes Augenmerk auf die Konformismus-These, und weiterhin auf die Vorrangstellung des Arbeitens in der Moderne gelegt wird. Dieser erst Teil der Hausarbeit versteht sich als Kontext gebend. So wird davon ausgegangen, dass seine Inhalte ein hinreichendes Fundament für die Ausarbeitung von Arendts Begriff von Politik abgeben. Im zweiten Teil sollen zunächst in vergleichender Weise, das heißt mit Hinblick auf die Tätigkeiten des Arbeitens und Herstellens, grundsätzliche Eigenheiten des Politikbegriffs aufgezeigt werden. Alsdann, wird der Begriff der Natalität als das wesentlich Zusammenhang stiftende Element zwischen Personalität und Politik expliziert. Im Verlaufe dieser Untersuchungen wird auf anthropologische und normative Annahmen, die diesem Verständnis zugrunde liegen, eingegangen. Vor diesem Hintergrund wird das Politikverständnis Arendts weiter erhellt, um anschließend gedeutet und kritisch diskutiert zu werden. Schließlich fassen die „Schlussbemerkungen“ wesentliche Kerngedanken zusammen und bemühen sich um eine Würdigung Arendts, als einer Denkerin, die durch ihre umfangreiche Kritik moderner Gesellschaften und die Entwicklung einer speziellen politischen Theorie für die öffentliche Geltung des Einzelnen gekämpft hat.