Wie kaum ein zweiter deutscher Kommunikations- und Medienwissenschaftlerhat sich Pross mit dem Verhältnis von Medien, Öffentlichkeit und Politik übermehrere Jahrzehnte durch reichhaltig gesammelte Erfahrung aus Theorie undPraxis gleichermaßen auseinandergesetzt. "Sein Hauptthema war die Wechselbeziehungzwischen Politik und Publizistik", sein Lebensthema aber das derMeinungsfreiheit. Von der Politikwissenschaft blieb Harry Pross bislangnahezu unbeachtet. Aufgrund dieser Ausgangslage bietet es sich in besondererWeise an, diese Lücke mit der vorliegenden Arbeit zu schließen. Die Gründe,weshalb er auch für die politikwissenschaftliche Forschung von Interesse seinkann, liegen auf der Hand: Bereits Mitte der 70er Jahre stellte H.P. fest, dassdas bewusste Eintreten einer Gesellschaft für Demokratie und dabeiinsbesondere für Meinungsfreiheit sehr stark davon abhängig ist, inwieweitMedien- schaffende die Möglichkeit haben, frei agieren zu können. Er istdavon überzeugt, dass die ökonomischen und politischen Verhältnisse dieMedien- entwicklung beeinflussten, aber auch umgekehrt gelte, dassWirtschaft und Politik von den Medien nicht als unabhängig angesehen werdenkönnen.4 Dabei sollten die Medienträger nicht einzeln betrachtet, sondern imZusammenhang untereinander berücksichtigt werden.
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