Studienarbeit aus dem Jahr 2023 im Fachbereich Didaktik für das Fach Deutsch - Literatur, Werke, Note: 15, Philipps-Universität Marburg, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit setzt sich mit der folgenden übergeordneten Fragestellung auseinander: 'Welche Potenziale birgt die mittelalterliche Literatur für den modernen (Literatur-)Unterricht?‘ Genauer wird der Fokus auf das höfische Epos "Iwein" gerichtet werden, der von dem bekannten mittelhochdeutschen Dichter Hartmann von Aue im 13. Jahrhundert verfasst wurde. Der Roman wird vor dem Hintergrund eines didaktischen Modells analytisch daraufhin untersucht werden, welchen Mehrwert er für das im kompetenzorientieren Literaturunterricht geforderte Literarische Lernen bereithält. Anhand der Ergebnisse dieser Untersuchung wird sich schließlich ableiten lassen, ob "Iwein" als gewinnbringender Unterrichtsgegenstand im Literaturunterricht herangezogen werden kann, um die literarästhetischen Kompetenzen der Lernenden zu schulen und weiter noch, ob er die Qualität besitzt, um einige der bisher mehrheitlich eingesetzten neueren literarischen Texte im Unterricht zu ersetzen. Das Mittelalter und die damit einhergehende mittelalterliche Literatur haben im modernen Deutschunterricht der heutigen Zeit keinen leichten Stand. Der Blick in die Bildungsstandards der Kultusministerkonferenz und die bundeslandspezifischen Kerncurricula verrät: Soweit es formal überhaupt vorgesehen ist, dass sich Schüler:innen mit der Sprache und Literatur des Mittelalters auseinandersetzen, wird dies in der Regel erst in der gymnasialen Oberstufe in Betracht gezogen. Und auch dort wird der Literatur aus dem vergangenen Zeitalter eine nur nachrangige Bedeutsamkeit zuteil.