Examensarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Politik - Sonstige Themen, Note: 1,7, Universität zu Köln, Sprache: Deutsch, Abstract: Im Dezember 2004 kürte die "Gesellschaft für deutsche Sprache" den Begriff "Hartz IV" zum "Wort des Jahres". Ausgewählt werden dabei Wörter oder Ausdrücke, die als "verbale Leitfossilien" die öffentliche Diskussion ein ganzes Jahr lang bestimmen. Mit zu dieser Entscheidung beigetragen haben sicherlich auch die Medien, die im Jahr vor der Einführung des vierten Gesetzes "für moderne Dienstleistungen am Arbeitsmarkt" mit ihrer Berichterstattung für die nötige Aufmerksamkeit des politischen Themas in der Öffentlichkeit sorgten. Angesichts der Tatsache, dass sich die Medien gern wirtschafts- und sozialpolitischer Themen bedienen, stellt sich die Frage, inwieweit sie durch ihre Selektion und Bearbeitung der Berichte einen Beitrag zur öffentlichen Meinung leisten. Die Gefahr dabei ist, dass auch "Zerrbilder" über wirtschaftliche oder sozialstaatliche Entwicklungen von den Medien entworfen werden können, die das öffentliche Klima nicht nur beeinflussen, sondern auch die Haltung der Bevölkerung zu bestimmten Themen prägen. Diese Arbeit beschäftigt sich mit dem "Verständnis" von "Hartz IV", das über die medialen Kanäle der Öffentlichkeit vermittelt wird. Dabei wird angenommen, dass sich die Mehrheit der publizistischen Medien über die Hartz-IV-Berichterstattung an einer Kampagne gegen den Sozialstaat beteiligen, die von Politikern betrieben wird, um sozialpolitische Reformen durchzusetzen und als notwendig für die ökonomische Leistungsfähigkeit des Staates erscheinen zu lassen. Unterstellt wird, dass die Medien dabei zum verlängerten Arm der (neoliberalen) Politik werden.
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