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Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2,0, Humboldt-Universität zu Berlin (Philosophische Fakultät II / Institut für deutsche Literatur), Veranstaltung: Zwischen Literatur und Journalismus: Reportage und Feuilleton, Sprache: Deutsch, Abstract: Seit den 80er Jahren ist in Deutschland eine Renaissance journalistischen Schreibens zu beobachten, welches in seiner neuartigen Akzentuierung die klassischen Formen des Feuilletons und der Reportage abzulösen scheint. Gravierende Veränderungen in Medientechnologie und –ökomonie während der letzten…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2,0, Humboldt-Universität zu Berlin (Philosophische Fakultät II / Institut für deutsche Literatur), Veranstaltung: Zwischen Literatur und Journalismus: Reportage und Feuilleton, Sprache: Deutsch, Abstract: Seit den 80er Jahren ist in Deutschland eine Renaissance journalistischen Schreibens zu beobachten, welches in seiner neuartigen Akzentuierung die klassischen Formen des Feuilletons und der Reportage abzulösen scheint. Gravierende Veränderungen in Medientechnologie und –ökomonie während der letzten zwei Jahrzehnte – vor allem die zunehmende Konkurrenz elektronischer Medien im Kampf um die Aufmerksamkeit des Lesers respektive Zuschauers – führten zu einer experimentellen Öffnung der Genres und damit zu ihrer Vermischung und Kreuzung, die „von Bild-Text-Experimenten über Fiktionalisierung, Narrativierung oder Dramatisierung von Reportagen, Kombination von Berichterstattung und Essayistik hin zum Mix aus Tagebuch, Kalendergeschichte und Aphoristik in der Kolumne“ reicht.1 Eine einheitliche Stilrichtung innerhalb dieser „Bastardliteratur“2 ist bei so unterschiedlichen Autoren wie Christoph Dieckmann, Alexander Osang, Matthias Matussek auf der einen, Sibylle Berg, Max Goldt, Diedrich Diederichsen, Wiglaf Droste und Maxim Biller auf der anderen Seite nicht auszumachen, wohl aber eine allgemeinere Tendenz feuilletonistischen Schreibens: die Veränderung hin zu kürzeren Formen und zur Kolumnisierung der Texte. Die Kolumne an sich erlebte vor allem mit dem Aufkommen sogenannter Lifestyle- oder Zeitgeist-Magazine wie Spex, Tempo oder Max einen regelrechten Boom und ist „mittlerweile in seriösen Tageszeitungen ebenso anzutreffen wie in angesehenen Wochenzeitungen“3, wobei die Texte in ihrem Gestus zwischen Kritik und Dialog, Chanson und Parodie, Skizze und Anekdote, Essay und Polemik changieren.4 Maxim Biller als Prototyp eines solchen neuen, stark subjektivistisch geprägten literarischen Journalismus ist vielleicht nicht die „gewichtigste, wohl aber die schrillste Stimme aus der Kohorte der um 1960 geborenen Kolumnisten“.5 Während man deren Artikel inzwischen meist auch als „Best of“- Kollektionen in Buchform nachlesen kann und die literarischjournalistischen Produktionen damit ständig die medialen Grenzen zwischen Zeitung, Zeitschrift und Buch überschreiten, wenden auch die Autoren selbst sich vermehrt dem literarischen Schreiben zu.[...] 1Schütz: Fliegen des Geistes, S.56 2Meyer: Bastardliteratur? Über Reporter, Chronisten und Kolumnisten (Feature) 3Cord Schnibben: Reklamerepublik. Warum Werbung wie Journalismus wird und Journalismus wie Werbung, zitiert nach Schütz: Fliegen des Geistes, S.54 4vgl. Schütz: Tucholskys Erben, S.102 5 Schütz: Fliegen des Geistes, S.67