Die große Arztserie "Die Klinik am See" handelt von einer Frauenklinik. Gerade hier zeigt sich, wie wichtig eine sensible medizinische und vor allem auch seelische Betreuung für die Patientinnen ist, worauf die Leserinnen dieses Genres großen Wert legen. Britta Winckler ist eine erfahrene Romanschriftstellerin, die in verschiedenen Genres aktiv ist und über hundert Romane veröffentlichte. Die Serie "Die Klinik am See" ist ihr Meisterwerk. Es gelingt der Autorin, mit dieser großen Arztserie die Idee umzusetzen, die ihr gesamtes Schriftstellerleben begleitete. In bester Stimmung betrat Dr. Lindau an diesem Morgen die Klinik am See. Freundlich begrüßte er im Vorzimmer seines Büros wenig später seine Sekretärin. »Sie sind ja schon fleißig, Frau Stäuber«, setzte er anerkennend hinzu. Marga Stäuber freute sich über das Lob und strahlte den Chefarzt an. »Von allein erledigt sich ja die Arbeit nicht«, sagte sie und lächelte. »Da haben Sie allerdings recht«, entgegnete Dr. Lindau. »Aus diesem Grunde werde ich mich auch an…« Mitten im Satz unterbrach er sich und hob lauschend den Kopf. Er hatte deutlich das Geschrei eines Kindes gehört. Aus seinem nebenan liegenden Büro und Sprechzimmer war es gekommen. Erstaunt sah er seine Sekretärin an. »Da schrie doch eben ein Kind«, stieß er hervor. Marga Stäuber nickte. »Ja, bei Ihnen drin«, erklärte sie. »Unsere Frau Sieber. Entschuldigung, sie heißt jetzt ja Frau Wendler seit ihrer Heirat…« »Ja, und was ist mit ihr?« fiel Dr. Lindau der Sekretärin ein wenig ungeduldig ins Wort. »Sie hat ihr Baby mitgebracht, Herr Doktor.« »Hierher? Weshalb? Hat ihr Babysitter etwa gekündigt?« fragte Dr. Lindau. Es sollte scherzend klingen, aber in der nächsten Sekunde schon wußte er, daß dieser Scherz mißlungen war. »Bettinas Baby ist krank«, klärte Marga Stäuber auch sofort ihren Chef auf. »Deshalb hat sie es mitgebracht.« »Tja, dann…« Dr. Lindau verschwand auch schon in seinem Sprechzimmer. Erneut empfing ihn Kindergeschrei. Er sah im Hintergrund den Kinderwagen stehen. Bettina Wendler versuchte gerade das Kind zu beruhigen. »Hallo, Frau Sieber, oh, pardon, Frau Wendler, wollte ich sagen.« Die so angesprochene junge Frau richtete sich auf und wandte sich dem