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Zimmer treten
Warsan Shires Gedichte beginnen da, wo Menschen die Worte wegbleiben. Sie erzählen vom Verletztwerden und Sterben, vom Verlieren und Verlorengehen. „Rückwärts“ zum Beispiel endet so: „Deine Wangen werden zarter, die Zähne versinken im Kiefer,/wir wachsen hinein in kleinere Körper, meine Brüste verschwinden./Ich kann das Blut wieder in meine Nase zurücklaufen lassen, die/Ameisen in ihr Loch,/so bringen wir Vater zurück./Er legt die Jacke ab und setzt sich für den Rest seines Lebens zur Ruhe./Das Gedicht kann damit beginnen, dass er rückwärts in ein Zimmer tritt.“ Warsan Shire, 33, in Kenia geboren, in England aufgewachsen, wurde 2016 weltberühmt, als Popstar Beyoncé Verse aus ihrem Debutband auf einem Album einspielte. Seither wird sie mit Auszeichnungen überhäuft, ihre Lyrik knallt und hallt und wirft ihre Leser in Abgründe. Im Juni ist der zweisprachige Band „Haus Feuer Körper“ in Deutschland erschienen, es ist nur in Notfällen möglich, ihn vor der letzten Zeile zur Seite zu legen.
LAURA HERTREITER
Warsan Shire:
Haus Feuer Körper. Bless the Daughter Raised by a Voice in Her Head. Gedichte. Aus dem Englischen von Muna AnNisa Aikins u.a., S. Fischer, Frankfurt a.M. 2022. 160 Seiten, 24 Euro.
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Perlentaucher-Notiz zur Dlf-Rezension
© Perlentaucher Medien GmbH
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