To underworld kingpins Meyer Lansky and Charles "Lucky" Luciano, Cuba was the greatest hope for the future of American organized crime in the post-Prohibition years. In the 1950s, the Mobwith the corrupt, repressive government of brutal Cuban dictator Fulgencio Batista in its pocketowned Havana's biggest luxury hotels and casinos, launching an unprecedented tourism boom complete with the most lavish entertainment, top-drawer celebrities, gorgeous women, and gambling galore. But Mob dreams collided with those of Fidel Castro, Che Guevara, and others who would lead an uprising of the country's disenfranchised against Batista's hated government and its foreign partnersan epic cultural battle that bestselling author T. J. English captures here in all its sexy, decadent, ugly glory.
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Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 19.03.2009Lange Nächte in Havanna
Wie die Mafia Kuba in Besitz nahm – und an Fidel Castro verlor
Die einen feiern sie, die anderen wünschen bis heute, sie hätte nie stattgefunden: die kubanische Revolution. Anfang dieses Jahres wurde auf Kuba selbst ihr sechzigster Jahrestag gefeiert, mit jenem selten gewordenen sozialistisch-kitschigem Pathos alternder Revolutionäre. Auf der anderen Seite des Meeres, in und um Miami, stimmten die Exil-Kubaner wieder einmal ihre altbekannten Klagelieder an von der verlorenen Heimat, von Flucht und Vertreibung und von der Bösartigkeit des Regimes Castro. Über Pomp und Klage ist aber schnell vergessen, dass es einst sehr gute Gründe gab für Castros Revolution.
Denn in den vierziger und fünfziger Jahren des letzten Jahrhunderts war aus der Hauptstadt Havanna „eine unberechenbare Mischung aus Monte Carlo, Casablanca und der alten Stadt Cadiz geworden, ein Hexengebräu aus Glücksspiel, aus heimlichen Plänen für die Revolution, aus grausamer Unterdrückung und aus Gangstertum”. So beschreibt der irisch-amerikanische Journalist und Krimiautor T. J. English die Stimmung am Vorabend des 1. Januar 1959, als Castro mit seinen Männern das Regime von General Fulgencio Batista stürzte und auf Kuba die Macht übernahm. Batista hatte Havanna zum Paradies für Glücksspieler gemacht, Investoren angelockt und Lizenzen für Casinos verteilt. Es ist nicht schwer, sich vorzustellen, welche Art von Investoren dieses Geschäft interessierte – und so beschreibt English in „Havana Nocturne” denn auch, wie der „Mob”, die Mafia, auf Kuba die Macht übernahm – gelungen ist ihm dabei ein ausgezeichnetes Sachbuch, das sich so spannend liest wie ein Thriller.
Eine Insel für die Mafia, das war schon lange der Traum des legendären Mobsterfinanziers Meyer Lansky. Er war es, der seine Partner davon überzeugte, dass Kuba der ideale Ort für ihre Art von Geschäften sein könnte, er gewann berüchtigte Bosse wie Charles „Lucky” Luciano, der als einer der ersten von einem weltweiten kriminellen Syndikat träumte; Santo Trafficante aus Tampa; Thomas „Three Fingers” Lucchese aus New York. Über die Weihnachtstage 1946 also trafen sich auf Lanskys Einladung mehr als zwanzig der mächtigsten Mafiabosse Amerikas in einer Suite des damals nobelsten Hotels von Havanna, dem Nacional, um aus der Stadt eine „Party zu machen, die niemals aufhören wird”. Über die nächste Dekade bauten sie sich im tropischen Paradies ihr Imperium, sie wurden die wahren Herrscher Kubas.
Lansky, der dies durch seine „enigmatische Allianz” mit Batista möglich gemacht hatte, war Schattenherrscher und Zeremonienmeister, der Mambo war seine Musik, Frank Sinatra ließ sich gern blicken bei seinen Freunden. Die Fluglinie Pan American, die am Hotel Nacional beteiligt war, bot Billigflüge für 39 Dollar ab Miami an, man sah sich die Shows an und verschwand dann mit den Mädchen aufs Zimmer. 1956, mitten in den Revolutionswirren, eröffnete Lanskys Glanzstück, das Hotel Riviera mit 440 Zimmern. Ginger Rogers wurde für die Eröffnungsshow engagiert, Lansky selbst fungierte offiziell als „Küchendirektor”. Es war eine herrliche Zeit.
Aber auch wenn sie romantisiert wurde in Filmen wie in Coppolas „Der Pate II” oder Sidney Pollacks „Havana” – „Tatsache ist”, erinnert sich Comandante William Gálvez Rodríguez, der als junger Rebell mit Castro kämpfte, „dass die Casinos und das Geld – und vor allem die Verbindungen zwischen amerikanischen Gangstern, amerikanischen Konzernen und dem Batista-Regime – zum Symbol der Korruption für uns wurden. Wir schworen, dass sich das ändern würde, wenn wir an der Macht wären.” Und so ging Meyer Lanskys Traum am 1. Januar 1959 zu Ende. PETRA STEINBERGER
T. J. ENGLISH: Havana Nocturne. How the Mob Owned Cuba – And Then Lost It to The Revolution. William Morrow, 2008. 416 Seiten, 27,95 US-Dollar.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.sz-content.de
Wie die Mafia Kuba in Besitz nahm – und an Fidel Castro verlor
Die einen feiern sie, die anderen wünschen bis heute, sie hätte nie stattgefunden: die kubanische Revolution. Anfang dieses Jahres wurde auf Kuba selbst ihr sechzigster Jahrestag gefeiert, mit jenem selten gewordenen sozialistisch-kitschigem Pathos alternder Revolutionäre. Auf der anderen Seite des Meeres, in und um Miami, stimmten die Exil-Kubaner wieder einmal ihre altbekannten Klagelieder an von der verlorenen Heimat, von Flucht und Vertreibung und von der Bösartigkeit des Regimes Castro. Über Pomp und Klage ist aber schnell vergessen, dass es einst sehr gute Gründe gab für Castros Revolution.
Denn in den vierziger und fünfziger Jahren des letzten Jahrhunderts war aus der Hauptstadt Havanna „eine unberechenbare Mischung aus Monte Carlo, Casablanca und der alten Stadt Cadiz geworden, ein Hexengebräu aus Glücksspiel, aus heimlichen Plänen für die Revolution, aus grausamer Unterdrückung und aus Gangstertum”. So beschreibt der irisch-amerikanische Journalist und Krimiautor T. J. English die Stimmung am Vorabend des 1. Januar 1959, als Castro mit seinen Männern das Regime von General Fulgencio Batista stürzte und auf Kuba die Macht übernahm. Batista hatte Havanna zum Paradies für Glücksspieler gemacht, Investoren angelockt und Lizenzen für Casinos verteilt. Es ist nicht schwer, sich vorzustellen, welche Art von Investoren dieses Geschäft interessierte – und so beschreibt English in „Havana Nocturne” denn auch, wie der „Mob”, die Mafia, auf Kuba die Macht übernahm – gelungen ist ihm dabei ein ausgezeichnetes Sachbuch, das sich so spannend liest wie ein Thriller.
Eine Insel für die Mafia, das war schon lange der Traum des legendären Mobsterfinanziers Meyer Lansky. Er war es, der seine Partner davon überzeugte, dass Kuba der ideale Ort für ihre Art von Geschäften sein könnte, er gewann berüchtigte Bosse wie Charles „Lucky” Luciano, der als einer der ersten von einem weltweiten kriminellen Syndikat träumte; Santo Trafficante aus Tampa; Thomas „Three Fingers” Lucchese aus New York. Über die Weihnachtstage 1946 also trafen sich auf Lanskys Einladung mehr als zwanzig der mächtigsten Mafiabosse Amerikas in einer Suite des damals nobelsten Hotels von Havanna, dem Nacional, um aus der Stadt eine „Party zu machen, die niemals aufhören wird”. Über die nächste Dekade bauten sie sich im tropischen Paradies ihr Imperium, sie wurden die wahren Herrscher Kubas.
Lansky, der dies durch seine „enigmatische Allianz” mit Batista möglich gemacht hatte, war Schattenherrscher und Zeremonienmeister, der Mambo war seine Musik, Frank Sinatra ließ sich gern blicken bei seinen Freunden. Die Fluglinie Pan American, die am Hotel Nacional beteiligt war, bot Billigflüge für 39 Dollar ab Miami an, man sah sich die Shows an und verschwand dann mit den Mädchen aufs Zimmer. 1956, mitten in den Revolutionswirren, eröffnete Lanskys Glanzstück, das Hotel Riviera mit 440 Zimmern. Ginger Rogers wurde für die Eröffnungsshow engagiert, Lansky selbst fungierte offiziell als „Küchendirektor”. Es war eine herrliche Zeit.
Aber auch wenn sie romantisiert wurde in Filmen wie in Coppolas „Der Pate II” oder Sidney Pollacks „Havana” – „Tatsache ist”, erinnert sich Comandante William Gálvez Rodríguez, der als junger Rebell mit Castro kämpfte, „dass die Casinos und das Geld – und vor allem die Verbindungen zwischen amerikanischen Gangstern, amerikanischen Konzernen und dem Batista-Regime – zum Symbol der Korruption für uns wurden. Wir schworen, dass sich das ändern würde, wenn wir an der Macht wären.” Und so ging Meyer Lanskys Traum am 1. Januar 1959 zu Ende. PETRA STEINBERGER
T. J. ENGLISH: Havana Nocturne. How the Mob Owned Cuba – And Then Lost It to The Revolution. William Morrow, 2008. 416 Seiten, 27,95 US-Dollar.
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"A whiz-bang account of the Mafia's short-lived romp through 1950s Cuba." - New York Times Book Review
"While Havana Nocturne makes you glad that Batista and his gangster pals ultimately got what they deserved, it also makes you regret never having gotten the chance to soak up a few mojitos while catching the floor show at the old Tropicana." - Village Voice
"A tight storyteller, English provides a juicy mix of true crime and political intrigue, all set against the sexy sizzle of Havana nightlife." - San Francisco Chronicle
"[An] excellent new book.... [English] provides a detailed account of the personalities and elements that made up Cuban life. His well-researched descriptions of how business, gambling, politics, revolution, music and religion all played off each other give Havana Nocturne a broad context and a knowledgeable edge." - Washington Post
"Engaging....English's brand of narrative is history, and he aims to set the record straight." - Miami Herald
"It's a roaring story, equal parts fact and myth, and for the first time, it gets told in its violent entirety by no less a crime scribe than T.J. English...compellingly telling." - Miami Sun Post
"Spellbinding prose...Havana Nocturne is a powerful reminder of how the mob nearly achieved its biggest payday and how Castro beat the house, forever changing the course of history." - San Antonio Express-News
"[An] entertaining new book...by veteran crime writer T.J. English" - New York Post
"Crime writer English (Paddy Whacked) unfolds a story whose main outline will be familiar to any fan of The Godfather: Part II, but whose twists and turns no screenplay could keep up with." - Kirkus Reviews
"True-crime writer English (Paddy Whacked) presents an empire-building saga in which the "Havana Mob" of American gangsters, led by visionary financier Meyer Lansky, controlled Cuba." - Publishers Weekly
"English's engaging narrative reads with the gripping quality of fiction: the dark underworld of Havana comes to life....Highly recommended." - Library Journal
"Finally, the definitive book has been written on the Mob's heyday in Cuba. Havana Nocturne is at once compelling and incisive-an entertaining page-tuner that will both shock and inform." - Sam Giancana, author of Double Cross
"Sex and drugs and rockin' mambo! Havana Nocturne is a dazzling parade through the Mob's interests in Cuba. A must for Mob fans everywhere." - Legs McNeil, author of The Other Hollywood and Please Kill Me
"All the razzle-dazzle is here-Sinatra, the black sedans, the showgirls-but English goes further, to show how gangsterismo permeated the politics of Cuba and influenced its destiny." - The Scotsman
"While Havana Nocturne makes you glad that Batista and his gangster pals ultimately got what they deserved, it also makes you regret never having gotten the chance to soak up a few mojitos while catching the floor show at the old Tropicana." - Village Voice
"A tight storyteller, English provides a juicy mix of true crime and political intrigue, all set against the sexy sizzle of Havana nightlife." - San Francisco Chronicle
"[An] excellent new book.... [English] provides a detailed account of the personalities and elements that made up Cuban life. His well-researched descriptions of how business, gambling, politics, revolution, music and religion all played off each other give Havana Nocturne a broad context and a knowledgeable edge." - Washington Post
"Engaging....English's brand of narrative is history, and he aims to set the record straight." - Miami Herald
"It's a roaring story, equal parts fact and myth, and for the first time, it gets told in its violent entirety by no less a crime scribe than T.J. English...compellingly telling." - Miami Sun Post
"Spellbinding prose...Havana Nocturne is a powerful reminder of how the mob nearly achieved its biggest payday and how Castro beat the house, forever changing the course of history." - San Antonio Express-News
"[An] entertaining new book...by veteran crime writer T.J. English" - New York Post
"Crime writer English (Paddy Whacked) unfolds a story whose main outline will be familiar to any fan of The Godfather: Part II, but whose twists and turns no screenplay could keep up with." - Kirkus Reviews
"True-crime writer English (Paddy Whacked) presents an empire-building saga in which the "Havana Mob" of American gangsters, led by visionary financier Meyer Lansky, controlled Cuba." - Publishers Weekly
"English's engaging narrative reads with the gripping quality of fiction: the dark underworld of Havana comes to life....Highly recommended." - Library Journal
"Finally, the definitive book has been written on the Mob's heyday in Cuba. Havana Nocturne is at once compelling and incisive-an entertaining page-tuner that will both shock and inform." - Sam Giancana, author of Double Cross
"Sex and drugs and rockin' mambo! Havana Nocturne is a dazzling parade through the Mob's interests in Cuba. A must for Mob fans everywhere." - Legs McNeil, author of The Other Hollywood and Please Kill Me
"All the razzle-dazzle is here-Sinatra, the black sedans, the showgirls-but English goes further, to show how gangsterismo permeated the politics of Cuba and influenced its destiny." - The Scotsman