Der chinesische Philosoph, Übersetzer und Hochschullehrer He Lin (1902-1992) zählt zu den wichtigsten chinesischen Intellektuellen des 20. Jahrhunderts und gilt gemeinhin auch als Mitbegründer des Neukonfuzianismus (xinruxue), der bis in die Gegenwart bedeutendsten "konservativen" Denkrichtung Chinas. Die vorliegende Arbeit ist die erste Monografie zu He Lin in einer westlichen Sprache. Im ersten der beiden Hauptteile wird zunächst die intellektuelle Biografie He Lins skizziert, wobei der Schwerpunkt auf dem Verhältnis seines Denkens zu gesellschaftlichen Strukturen, dem Zeitgeschehen sowie seiner Auseinandersetzung mit ausländischen Einflüssen liegt. Im zweiten Teil erfolgt eine Analyse einiger seiner zentralen kulturphilosophischen Texte, deren Übersetzungen beigegeben sind, sodass wesentliche Momente neukonfuzianischen Denkens sichtbar werden. In methodischer Hinsicht kommt dabei die Problematik von Übersetzung, interkulturellem Verstehen und Vergleich sowie von Perspektivität zur Sprache. Martin Müllers Studie macht nicht nur einen bedeutenden neukonfuzianischen Philosophen der nicht-chinesischen kulturwissenschaftlichen und philosophischen Forschung zugänglich, sondern ist darüber hinaus auch bestens dazu geeignet, Studierenden und "fachfremden" Lesern wichtige Momente in der komplexen chinesischen Geistesgeschichte des 20. Jahrhunderts zu vergegenwärtigen.
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