Was haben Biertrinker und Wrestlingfans mit der großen Politik in Washington zu tun? Antwort: alles Stimmen entscheiden, wer gewählt wird.
John Mapother, Sohn der mächtigsten Familie im Provinznest Bashford, will in den amerikanischen Kongress, er hat nur keine Ahnung von der Welt seiner Wähler. Die hat aber sein jüngerer Bruder Blue Gene, das schwarze Schaf der Familie.
Ein großer amerikanischer Roman, hochintelligent, voller Witz und Melancholie."
John Mapother, Sohn der mächtigsten Familie im Provinznest Bashford, will in den amerikanischen Kongress, er hat nur keine Ahnung von der Welt seiner Wähler. Die hat aber sein jüngerer Bruder Blue Gene, das schwarze Schaf der Familie.
Ein großer amerikanischer Roman, hochintelligent, voller Witz und Melancholie."
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 07.07.2010Herz
der Nation
„The Mullets“ („Die Vokuhilas“), hieß die Punkband, in der der heute 29-jährige Joey Goebel einst spielte. Vorne kurz, hinten lang trägt auch Blue Gene Mapother, der Held der Satire „Heartland“, das Haar. Dazu Schnauzer, fleckiges T-Shirt mit Aufschrift „Operation Desert Storm“, kurze Hose, weiße Socken, Flip-Flops. Der mies gelaunte Blue Gene wirkt wie White Trash pur, dabei ist er der jüngste Sohn aus reichster US-Familie. Bashford heißt das Kaff, in dem die Tabakdynastie ihren Stammsitz hat: Mittlerer Westen, das Herz der Nation, 50000 Einwohner, 94 Kirchen. Blue Genes Schnöselbruder John will für die Republikaner in den Kongress, hat aber keine Ahnung, wie das Volk tickt. Also holt er seinen Bruder ins Wahlkampfteam. Er soll ihm zeigen, wo das Herz des Gelobten Landes schlägt: in den Drive-Inns, beim Wrestling und den Monstertruck-Shows: „USA! USA!“
Florian Welle
Joey Goebel: Heartland. Üs. v. Hans M. Herzog. Diogenes Verlag, Zürich 2010.
714 Seiten, 11,90 Euro.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.sz-content.de
der Nation
„The Mullets“ („Die Vokuhilas“), hieß die Punkband, in der der heute 29-jährige Joey Goebel einst spielte. Vorne kurz, hinten lang trägt auch Blue Gene Mapother, der Held der Satire „Heartland“, das Haar. Dazu Schnauzer, fleckiges T-Shirt mit Aufschrift „Operation Desert Storm“, kurze Hose, weiße Socken, Flip-Flops. Der mies gelaunte Blue Gene wirkt wie White Trash pur, dabei ist er der jüngste Sohn aus reichster US-Familie. Bashford heißt das Kaff, in dem die Tabakdynastie ihren Stammsitz hat: Mittlerer Westen, das Herz der Nation, 50000 Einwohner, 94 Kirchen. Blue Genes Schnöselbruder John will für die Republikaner in den Kongress, hat aber keine Ahnung, wie das Volk tickt. Also holt er seinen Bruder ins Wahlkampfteam. Er soll ihm zeigen, wo das Herz des Gelobten Landes schlägt: in den Drive-Inns, beim Wrestling und den Monstertruck-Shows: „USA! USA!“
Florian Welle
Joey Goebel: Heartland. Üs. v. Hans M. Herzog. Diogenes Verlag, Zürich 2010.
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»Joey Goebel erweist sich als erstaunlich waghalsiger und dabei stilsicherer, konstruktionsstarker und ideenreicher Schriftsteller. Solange sich junge Erzähler finden wie Joey Goebel, ist uns um die Zukunft nicht bange.« Elmar Krekeler / Die Welt Die Welt