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Dieses Buch ist in kritischer Abgrenzung zu anderen Bemühungen um Hegels System der bislang entschiedenste Versuch, diese Philosophie als eine "ontologische Option" aus "nicht-metaphysischer" Sicht zu interpretieren. Hegels Wissenschaft der Logik wird gedeutet als dialektische Entwicklung jener Kategorien des Denkens, die zugleich Seinskategorien sind. Der Autor versteht die Hegelsche Logik als eine Theorie, die die Wahrheitsfähigkeit des Denkens nachweisen will, sofern dieses Anspruch auf Wirklichkeitserkenntnis erhebt.
Hartmanns opus posthumum bietet darüber hinaus einen
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Produktbeschreibung


Dieses Buch ist in kritischer Abgrenzung zu anderen Bemühungen um Hegels System der bislang entschiedenste Versuch, diese Philosophie als eine "ontologische Option" aus "nicht-metaphysischer" Sicht zu interpretieren. Hegels Wissenschaft der Logik wird gedeutet als dialektische Entwicklung jener Kategorien des Denkens, die zugleich Seinskategorien sind. Der Autor versteht die Hegelsche Logik als eine Theorie, die die Wahrheitsfähigkeit des Denkens nachweisen will, sofern dieses Anspruch auf Wirklichkeitserkenntnis erhebt.

Hartmanns opus posthumum bietet darüber hinaus einen konstitutiv-kritischen Kommentar zu einem der schwierigsten und bis heute nicht vollständig erschlossenen Werk der Philosophie.


Dieser Download kann aus rechtlichen Gründen nur mit Rechnungsadresse in A, B, BG, CY, CZ, D, DK, EW, E, FIN, F, GR, HR, H, IRL, I, LT, L, LR, M, NL, PL, P, R, S, SLO, SK ausgeliefert werden.

Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 16.05.2000

Die Quelle des nie versiegenden Nachdenkens
In Klaus Hartmanns Kommentar erweist sich Hegels Logik als Füllhorn voller Delikatessen

Unter den philosophischen Maximalisten ist zweifellos Hegel am häufigsten totgesagt worden, aber auch am raschesten immer noch wieder auferstanden. Nicht, dass die mehreren Leben der hegelschen Philosophie einander in allen Einzelheiten glichen; aber sie entspringen doch alle einer unverwechselbaren philosophischen Option, die, wie es scheint, so schnell nicht zu Ende zu buchstabieren ist. Zu den näheren Merkwürdigkeiten der hegelschen Präsenzkurven gehört übrigens, dass den Verabschiedungen Hegels in Deutschland zumeist freudige Bewillkommnungen im mehr oder weniger fernen Exil parallel gehen: Man denke nur an die erste Generation nach Hegels Tod, die sich, nicht nur mit Adolf Trendelenburg und Rudolf Haym, von Hegel zu emanzipieren suchte, während in Italien, von Neapel aus, Hegels Stern gerade prächtig aufging; man denke an die zweite Generation, die in Deutschland die halbschlächtige Spekulation oder gar den Positivismus einführte, während die Angelsachsen mit James Hurchison Stirlings "The Secret of Hegel" (1865) und, wirkmächtiger noch, mit der 1866 gegründeten "St. Louis Philosophical Society" ihren plötzlich bis hinab für das neu zu stiftende Kindergartenwesen bedeutsamen Hegel entdeckten.

Die Erinnerung an dergleichen ziemlich konstante Verlaufsgesetze der Hegel-Rezeption macht denn auch gegenüber der jüngst wieder in Mode gekommenen deutschen Nachruferei auf Hegel von vornherein etwas skeptisch. Und in der Tat: Noch während neueste Berliner Orakel wissen wollen, eigentlich habe schon Schopenhauer - "der Rentnerphilosoph", wie Georg Lukács lakonisch meinte - den logosgläubigen Hegel mit Fug im Namen des Irrationalen beerdigt, dürfen sich philosophisch noch Rüstige schon einmal umschauen, wo und wie es nun wohl mit Hegel weitergehen wird - und sich etwas an der derzeit auffallend beflügelten Hegel-Rezeption in Nordamerika freuen, die nach überstandenen Kinderkrankheiten noch manche Überraschungen zu bieten haben könnte.

Immerhin tun sich doch auch diesseits des Atlantiks in Sachen Hegel noch immer manche positiv bemerkenswerte Dinge, und dies durchaus über gelehrte historische Einordnungen hinaus. Aus dem Nachlass des Tübinger Philosophen Klaus Hartmann (1925 bis 1991) wurde jetzt ein von Schülern und Fachgenossen längst erwarteter Logik-Kommentar herausgegeben. Hartmann hat an diesem aus Vorlesungen hervorgegangenen Opus postumum über einen Zeitraum von etwa zehn Jahren hinweg gearbeitet; wirklich vollenden und abschließend redigieren konnte er es nicht mehr - dennoch ist das von Olaf Müller edierte Resultat alles andere als nur ein Fragment. Die drei Bücher der hegelschen Logik werden vielmehr komplett und ungefähr gleichgewichtig besprochen, eine Gesamtschau wird trotz spürbar unterschiedlicher Bearbeitungsgrade erreicht, die Grundmotive von Hartmanns kritischer Aneignung und darin auch sein eigener philosophischer Standpunkt werden deutlich.

Für Hartmann ist Hegel "Philosophie der Fülle", der "Welt als Geist" zu denken sich anschickt, dabei aber nicht einfach naiv oder dogmatisch verfährt, sondern sich selbst auf ein groß angelegtes "Begründungsprogramm" verpflichtet, für das insbesondere die Logik aufzukommen hat. Mit ihr kommt es zu einer spezifischen Kombination von Metaphysik und Transzendentalphilosophie, von "Affinitätsspekulation" und Kategoriendeduktion, zu einer "Ontologie in Form einer Kategorienlehre". In der Logik wird nicht irgendetwas, in ihr werden Gedanken gedacht - Grundgedanken, die sich im Kontext selbst begründen und dabei so etwas wie eine allgemeinste Semantik, eine Semantik freilich noch ohne direkten Ausgriff auf Bezugsobjekte, ergeben. Hegel beerbt nach Hartmann mittels "spekulativer Reduktion" und "metatheoretischer Diagnose" eben unserer obersten Begriffe die alte "allgemeine Metaphysik"; dass er im Eifer des logischen Gefechts immer auch einmal auf weniger allgemeine Kategorienfelder und vielmehr auf Bestimmungen aus "regionalen Ontologien" verfällt, die erst in der Realphilosophie ihren Platz hätten, gehört zu den Monita, die der Kommentator des Öfteren anzubringen für nötig hält.

Der Gang der Logik ist nach Hartmann sodann eine "teleologische" Entwicklung von "relativer" zu "absoluter Kategorialität"; er besteht grob gesprochen in einer sukzessiven Potenzierung der Reflexivität der thematisierten Gedanken, er beschreibt einen Weg vom Denken des Unmittelbaren zum vollständig reflektiv Dargestellten, und er führt eben so vom auf den ersten Blick "Denkfernen" (dem Sein) zum rein "Denkaffinen" (der Idee), zum sich ohne Bruch selbst erhellenden und erfüllenden Gedanken. Wenigstens lautet so das Programm; an mehreren Zwischenstationen meldet Hartmann Zweifel an, ob der Gedankenfortschritt wirklich so "linear" und frei von Zäsuren vonstatten geht, wie er sollte.

Zu den Besonderheiten der hartmannschen Hegel-Deutung gehört die These von einer spezifischen "metatheoretischen" Funktion der ersten Partien der Seinslogik, des Qualitätskapitels. Hartmann ist sich zwar durchaus darüber im Klaren, dass die hegelsche "Pointe" in der "begrifflichen Erzeugung von Kategorien" gerade darin besteht, in den ins Thema gesetzten Bestimmungen selbst das Potenzial ihrer Fortbestimmung zur nächsten Kategorie zu finden. Von daher sind in der Tat einige Fragezeichen hinter jeden Versuch zu setzen, bei Hegel prinzipiell eine "thematische" und eine "metatheoretische" Ebene der Kategorienanalyse zu unterscheiden; die Bewegung gerade auch des logischen Begriffs verdankt sich bei Hegel eher der konsequenten Selbstanwendung der Kategorie (dem Werden des Werdens - seiner "Entwerdung" ins Dasein; der Identifizierung der Identität - ihrer Differentsetzung im Unterschied; dem Begreifen des Begriffs - seiner "Urteilung" in Subjekt und Prädikat und so weiter) als einer Spannung, die zwischen Inhalts- und Methodenebene erst künstlich erzeugt werden müsste. Dennoch soll nach Hartmann im Qualitätskapitel der spekulative Standpunkt nebst dazugehörigem Begriffsapparat zunächst "metatheoretisch" etabliert werden, soll hier, unter dem Titel Bestimmtheit, auch die Dialektik erst formal installiert und nur erst später in "regulärer" Form zur Anwendung gebracht werden.

Es wird in diesem Zusammenhang klar, dass Hartmanns Hegel-Lektüre zu einem Form-Inhalts-Gefälle zurücklenkt, das eher kantisches als hegelsches Gepräge trägt, und es wird ebenso klar, dass Hartmanns Begriff des Denkens eher derjenige Kants der "Verstandeshandlung" und mentalen Operation als derjenige Hegels ist: Denn für Hegel meint (absolutes) "Denken" in logischer (also von vornherein nichtpsychologischer) Bedeutung die reine Selbstentfaltung da seiender Intelligibilität, die Selbstrealisierung sich selbst tragender Idealität. Hartmanns "operativer" Begriff des Denkens zeigt sich übrigens auch in der Art und Weise, wie die beiden anderen Teile der Logik aufgefasst werden: Die Logik des Wesens soll "Beurteilungskategorien" für eine "Grundlegung von Erklärung" liefern; die Logik des Begriffs gibt die Formen und Figuren kraft erreichter Reflexivität methodisch "vollendeter Erklärung". Wohlgemerkt kommt es auch nach Hartmann zuletzt zu einer "Form-Inhalts-Konversion"; aber die Gefahr des Missverständnisses, dass auch diese nur eine dem Denken zuhandene Form sei, wird nicht gebannt.

Hartmanns Sache ist es nicht, dem hegelschen Text mit Kommentatoren-Demut möglichst geschmeidig zu folgen. Hartmann bricht seine Verstehensbemühungen bisweilen abrupt oder gar harsch ab, er insistiert mit Nachdruck auf Einsprüchen, wo ihm Text oder Argumentation, wie er gerne sagt, "notleidend" erscheinen, ja er verfolgt mit Hartnäckigkeit manche Frage, die dem Leser mitunter fraglicher, wenn nicht schwerer verständlich erscheinen mag als die Textpassagen, an die sie gerichtet wird. Manchmal, so beim Beginn der Wesenslogik, bleibt Hartmann auch unter seinem sonstigen Niveau; an anderen Stellen hat der Herausgeber mit klugen Anmerkungen einige gar zu artifizielle Problematisierungen wieder geradegerückt. Dem Herausgeber sind übrigens auch zahlreiche ebenso kenntnis- wie hilfreiche Fußnoten zu Hegels mathematiktheoretischen Fragestellungen im Quantitätskapitel zu danken; es ergibt sich fast so etwas wie ein Nebenkommentar, den man nicht missen möchte.

Dank gebührt darüber hinaus Stevin Hoover, dem Eigner einer amerikanischen Vermögensverwaltungsgesellschaft, ohne dessen "großzügige Spende", wie das Vorwort verrät, das vorliegende Buch gar nicht erst gedruckt worden wäre. Dass die großmütigen Förderer auch deutschsprachiger Hegel-Bücher inzwischen Amerikaner sind, passt zu dem eingangs erwähnten transatlantischen Szenario von heute. Dass man aber überhaupt, um eine gründlich gearbeitete, ein markantes Gelehrtenleben beschließende, darüber hinaus in eine fühlbare Lücke springende Hegel-Monografie erscheinen zu lassen, die Mäzene in Anspruch nehmen muss, sagt etwas über die Bedingungen, unter denen in Hegels Heimat Philosophie zurzeit stattfindet.

THOMAS SÖREN HOFFMANN

Klaus Hartmann: "Hegels Logik". Herausgegeben von Olaf Müller, mit einem Vorwort von Klaus Brinkmann. Verlag Walter de Gruyter, Berlin 1999. XIX, 469 S., geb., 248,- DM.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Thomas Sören Hoffmann hält sich in seiner akademisch-gelehrten Kritik nicht damit auf, das Buch dem interessierten Zeitungsleser verständlich zu machen. Darum hier nur ein paar Eckdaten: Der aus Vorlesungen entstandene Logik-Kommentar des 1991 verstorbenen Tübinger Philosophen Klaus Hartmann ist das Werk von zehn Jahren Arbeit, konnte nicht vollendet werden, ist aber dennoch nach Ansicht des Rezensenten mehr als ein Fragment: Die drei Bücher der hegelschen Logik werden "komplett und ungefähr gleichgewichtig" besprochen, es entstehe eine "Gesamtschau", und auch Hartmanns eigener philosophischer Standpunkt werde deutlich. Hoffmann vermisst allerdings ein wenig Geschmeidigkeit in der Darstellung und Kommentatoren-Demut - ein Vorwurf, den man umgehend an den Rezensenten zurückreichen möchte. Hartnäckig verfolge Hartmann manche Frage, "die dem Leser mitunter fraglicher, wenn nicht schwerer verständlich erscheinen mag als die Textpassagen, an die sie gerichtet wird." Hoffmann lobt ausdrücklich den Herausgeber für seine "klugen Anmerkungen" und die "kenntnis- und hilfreichen Fußnoten" und dankt Stevin Hoover, Eigner einer amerikanischen Vermögensverwaltungsgesellschaft, für die `großzügige Spende`, ohne die dieses Buch nicht hätte gedruckt werden können.

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