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Wer kennt sie noch? Praesens-Film-Hits wie «Wachtmeister Studer», «Gilberte de Gourgenay», «Die letzte Chance», «Heidi» oder «Es geschah am hellichten Tag»? Von 100 Jahren Praesens-Film AG – von 1924 bis 2024 – erzählt dieses Buch. Wer waren ihre Gründer, ihre Stars, wie gelang es Praesens-Film, einerseits Dialekt-Filme für jene von Schweizer Kulturschaffenden seit jeher beklagte «Enge» zu fabrizieren, andererseits mit Hollywood anzubandeln, um Oscar-prämierte Schweizer Filme in die ganze Welt zu verkaufen? Der Fokus des Buchs liegt auf Lazar Wechsler, dem Gründer von Praesens-Film. Er war…mehr
Wer kennt sie noch? Praesens-Film-Hits wie «Wachtmeister Studer», «Gilberte de Gourgenay», «Die letzte Chance», «Heidi» oder «Es geschah am hellichten Tag»? Von 100 Jahren Praesens-Film AG – von 1924 bis 2024 – erzählt dieses Buch. Wer waren ihre Gründer, ihre Stars, wie gelang es Praesens-Film, einerseits Dialekt-Filme für jene von Schweizer Kulturschaffenden seit jeher beklagte «Enge» zu fabrizieren, andererseits mit Hollywood anzubandeln, um Oscar-prämierte Schweizer Filme in die ganze Welt zu verkaufen? Der Fokus des Buchs liegt auf Lazar Wechsler, dem Gründer von Praesens-Film. Er war 1914 als Flüchtling in Zürich gestrandet und wurde Eidgenosse. Hier baute er die Produktionsgesellschaft auf, aus der die zentralen Akteure des alten Schweizer Films hervorgehen sollten. Nicht wenige dieser kreativen Geister waren jüdische Exilanten, die sich aus Nazi-Deutschland in die Schweiz gerettet hatten. Von Lazar Wechsler engagiert, waren diese Antifaschisten massgeblich für den Kinoerfolg der Praesens-Dialekt-Filme verantwortlich, die zu Kriegszeiten identitätspolitisch so wichtig waren. Ironischerweise waren es so ausgerechnet kosmopolitische Exilanten, die an der sogenannten «geistigen Landesverteidigung» mitwirkten – und einen Beitrag leisteten, der bis heute in aktuellen neutralitätspolitischen Debatten um den «Sonderfall Schweiz» nachhallt. Dies ist nur eines der vielen Beispiele, die zeigen, wie die Verwerfungen des 20. Jahrhunderts in die Praesens-Filme und ihre wechselvollen Produktionsgeschichten eingeschrieben sind. Mit ihnen gibt das Buch einen unterhaltsamen und einzigartigen Einblick in ein ganzes Jahrhundert sozialer, technischer, kultureller, wirtschaftlicher und politischer Umwälzungen.
Benedikt Eppenberger studierte Geschichte und deutsche Literatur in Bern. Von 1996 bis 1999 war er Redaktor bei Der Bund, von 2000 bis 2004 beim Tages-Anzeiger. Seit 2004 ist Eppenberger Redaktor beim Schweizer Radio und Fernsehen SRF. Als freier Kulturjournalist, Drehbuchautor und Zeichner arbeitet(e) er für Der Bund, Tages-Anzeiger, Das Magazin, NZZ Folio, SRF, Filmpodium Zürich, Kino Rex Bern, filmo.ch, Sigi Götz Entertainment (München), Historisches Lexikon der Schweiz. Er lebt mit seiner Familie in Zürich.
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