Inhaltsangabe:Zusammenfassung: Menschliche Identität konstituiert sich durch Geschichten, Ereignisse und Erlebnisse: Momente der Freude, des Glücks, der Krise: eine Liebesgeschichte, eine Prüfung, eine Krankheit. Menschliche Identität konstituiert sich aber auch durch Räume und Orte: An dieser Stelle haben wir etwas besonderes erlebt. An diesem Ort sind wir uns zum ersten Mal begegnet. Dort habe ich studiert. Hier haben wir uns verlobt. Orte spielen im Leben des Menschen eine wichtige Rolle. Angesichts zunehmender Mobilität wird die Sehnsucht nach festen Orten, Wurzeln und Verankerungen immer größer. Während meines Vikariats im Pfarrbereich Hohenthurm besonders in der Gemeinde Niemberg stellte sich mir folgendes Problem: Mit Beginn der kalten Jahreszeit sollte der sonntägliche Gottesdienst auf Wunsch des Gemeindekirchenrates mit der Begründung, daß die Heizkosten zu hoch seien, nicht mehr in der St. Ursula Kirche stattfinden, sondern in einem Raum des vor wenigen Jahren frisch renovierten Lutherheims; der Kategorie nach einem Gemeindezentrum der evangelischen Kirchengemeinde Niemberg. Dieser Raum wird vielfältig genutzt, u.a. regelmäßig vom Seniorenkreis, der Christenlehre und der Jungen Gemeinde. Zugleich besteht auch für Bewohner des Ortes die Möglichkeit, den Raum für Familienfeiern wie Konfirmation, Jugendweihe, Jubiläumsgeburtstage oder anderes zu nutzen. Ich hatte im ersten Vikariatsjahr eingewilligt, den Gottesdienst in diesem Mehrzweckraum zu feiern, ersuchte aber im folgenden Jahr den Gemeindekirchenrat, auch im Winterhalbjahr die Kirche zu nutzen. Dies vor allem, weil ich den Raum des Lutherheims auch während des Gottesdienstes eher als einen Mehrzweckraum als einen heiligen Raum erlebte. Ausgehend von diesem Problem und angesichts der Tatsache, daß sich Menschen identitätsstiftende Räume und Orte ersehnen, stellt sich mir die Frage nach Kriterien und Anhaltspunkten für heilige Räume. In dieser Hausarbeit für das Zweite Theologische Examen beschäftige ich mich eingehender mit dieser Thematik, um letztlich handlungsleitende Erkenntnisse innerhalb der Diskussion um heilige Räume und Orte für meine zukünftige Arbeit in anderen Kirchengemeinden zu gewinnen. Die vorliegende Arbeit teilt sich in zwei große Teile. Im ersten Teil werden zunächst für das Vorverständnis nötige Aspekte wie die Wesensbestimmung des Heiligen, die Historie gottesdienstlicher Räume und die Entstehungsgeschichte des Mehrzweckraums geklärt. Im zweiten Teil [...]
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