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Heimat als gestalteter und inszenierter Raum - Ludwig Ganghofer und die Heimatdichtung der Weimarer Republik (eBook, ePUB) - Ruwe, Jennifer
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Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Germanistik - Sonstiges, Note: 2,0, Bayerische Julius-Maximilians-Universität Würzburg (Volkskunde/ Germanistik), Veranstaltung: Hauptseminar: Heimaterde - english soil 1918-1939, Sprache: Deutsch, Abstract: „Man hörte noch den Lärm des Dorfes, den Hall verschwommener Stimmen und das Geläut einer Kirchenglocke, die zur sonntäglichen Vesper rief. Dann verschwanden die letzten Häuser hinter Büschen und Bäumen. Entlang dem zerrissenen Ufer eines Wildbaches ging’s eine Weile an Bergwiesen und zerstreuten Feldgehölzen vorüber, und sacht begann das…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Germanistik - Sonstiges, Note: 2,0, Bayerische Julius-Maximilians-Universität Würzburg (Volkskunde/ Germanistik), Veranstaltung: Hauptseminar: Heimaterde - english soil 1918-1939, Sprache: Deutsch, Abstract: „Man hörte noch den Lärm des Dorfes, den Hall verschwommener Stimmen und das Geläut einer Kirchenglocke, die zur sonntäglichen Vesper rief. Dann verschwanden die letzten Häuser hinter Büschen und Bäumen. Entlang dem zerrissenen Ufer eines Wildbaches ging’s eine Weile an Bergwiesen und zerstreuten Feldgehölzen vorüber, und sacht begann das schmale Sträßlein zu steigen. Während die Kutsche in langsamer Fahrt in den von Sonnenglanz umwobenen Hochwald einlenkte, klang vom Dorfe her noch ein letzter Glockenton, als möchte das im Tal versinkende Treiben der Menschen Abschied von dem einsamen Manne nehmen, der sich aus dem Wirbel des Lebens in die abgeschiedene Stille der Berge flüchtete.“1 Ludwig Ganghofer beginnt so einen seiner bekanntesten Hochlandromane -Das Schweigen im Walde.Und dieser kurze Abschnitt trägt in sich bereits den Kern der ganghoferschen Märchenwelt, die fernab von Lärm und Alltag in wilder Natur voll Sonnenglanz und Idylle denjenigen erwartet, der den Aufstieg in die Bergwelt wagt. Es verlangt vom Leser nicht sonderlich viel Fantasie, die zum Text passenden Bilder vor dem geistigen Auge erscheinen zu lassen. Woher kommen diese Bilder nur? Meine Generation denkt dabei vielleicht zuerst an Fantasyfilme a là Der Herr der Ringe.Aber diese Schilderung stammt aus einer Zeit, als es offenbar noch keiner Transposition der Handlung in eine non-reale Welt bedurfte um Rationalität und Wahrheitsempfinden des Publikums oder des Lesers zu umgehen. Es handelt sich bei den Schilderungen Ganghofers um romantische (Natur-) Bilder, die sich hauptsächlich aus Klischees speisen und damit in der filmischen Umsetzung allen Vorstellungen entsprechen. Vielleicht deshalb gehört Ganghofer zu den meist verfilmten deutschen Autoren. Zu Lebzeiten bereits ein Bestseller-Autor, gab er vielen durch die Veränderungen der Moderne desorientierten Menschen Geschichten voller Ordnung, Glück und Geborgenheit. Und dabei ging es nicht nur um Ablenkung vom Alltag und Flucht in eine Märchenwelt. Nein - Ganghofer machte Mut und Hoffnung auf eine reale Verbesserung der Menschheit und des Lebens. Für diese Authentizität stand Ganghofer quasi mit seinem Namen, die Glaubhaftigkeit seiner Romane und damit auch sein Erfolg wurden nur dadurch möglich, dass der Autor seine Geschichten anscheinend selbst lebte. Das Anliegen der folgenden Arbeit ist es, Ganghofer und seine Hochlandgeschichten als Teil der Heimatliteratur-Bewegung zu Beginn des 20. Jahrhunderts vorzustellen.