Diplomarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich VWL - Sonstiges, Note: 1,0, Universität Osnabrück (Fachbereich Wirtschaftswissenschaften), Sprache: Deutsch, Abstract: Im Zusammenhang mit Migrationsbewegungen lassen sich sehr häufig Transferzahlungen der ausgewanderten Personen an ihre Familien in der Heimat beobachten. Diese ‚Rimessen’ sind nicht nur für die einzelnen Empfängerhaushalte, sondern auf makroökonomischer Ebene auch für die Regionen oder Länder teilweise von enormer Bedeutung. Die Entscheidung zur Heimatüberweisung wird aber durch den Migranten bzw. durch den ausländischen Haushalt im Gastland getroffen. Dabei sind die beobachtbaren Verhaltensmuster bisher weit davon entfernt, vollständig erklärbar und vorhersagbar zu sein. So stellt sich etwa die Frage, warum manche Haushalte mehr überweisen als andere. Woran liegt es, dass einige Immigranten über einen längeren Zeitraum Beträge in ihre Heimat transferieren als andere dies tun? Ferner ist unklar, weshalb überhaupt einige Migranten Geld in ihre Heimat überweisen, während dies für andere Auswanderer nicht festgestellt werden kann. Vor allem die empirische Literatur hat bislang wenige gesicherte Antworten auf diese Fragestellungen gefunden, so dass die in der theoretischen Literatur identifizierten Motive für Rimessenzahlungen nur unzureichend überprüft sind. Die vorliegende Arbeit untersucht anhand von Paneldaten aus Deutschland einige, aus theoretischen Modellen abgeleitete Hypothesen zu dem Einfluss verschiedener Größen auf die Überweisungsentscheidung. Zur weiteren Motivation der Fragestellungen wird in Kapitel 2 auf das bisherige Ausmaß und die Konsequenzen der Heimatüberweisungen für die beteiligten Staaten eingegangen. Rimessenzahlungen werden in die Ansätze der Migrationstheorie integriert. Die theoretische Literatur zur Erklärung von Heimattransfers beinhaltet eine ganze Reihe von Modellen, aus denen heraus Hypothesen bezüglich der Relevanz und Richtung verschiedener Einflussgrößen abgeleitet werden. Die wesentlichen Aussagen dieser Ansätze stellt Kapitel 3 vor. Einige dieser Hypothesen lassen sich mit Hilfe des zur Verfügung stehenden Datensatzes empirisch überprüfen. Hierzu wird in der Regel eine Rimessenfunktion definiert, in welcher die vermutlich relevanten Faktoren als Argumente enthalten sind. In Kapitel 4 wird unter Berücksichtigung der Einschränkungen durch die verfügbaren Daten eine solche Funktion aufgestellt. Die Ergebnisse werden anschließend im 5. Kapitel vorgestellt und interpretiert. Dabei werden wichtige Differenzen sichtbar. Das 6. Kapitel schließt die Arbeit mit einer Zusammenfassung der wesentlichen Ergebnisse ab.