„Diese magische Erinnerin erzählt Weltgeschichte, wie sie der Einzelne erfährt.“ Christoph Dieckmann, Die Zeit. „Die Erde schwankte sanft wie eine Wiege, wie im Traum summten die alten Geschichten. Wie mein Leben, wie die Nachrichten über mein Leben.“ Die verwunschenen Wege der Erinnerung führen zur schlesischen Kindheitslandschaft, in ein marodes Grenzgebietshaus, an Schneidetische und in Limonenhaine: Orte für gefühlte Beben, Fluchten, heimliche Reisen und Stationen einer bestrickenden, weisen, gewitzten Lebenserzählung, die Jahrzehnte deutscher Geschichte einschließt. „Manche Geschichten sind zum Wachbleiben und manche zum Einschlafen, es gibt sie, damit die Nacht vergeht oder die Kälte. Es gibt auch noch die Geschichten, die sich Leute in der Wüste erzählen, wenn sich die Karawane ausruht.“ "Es ist die große Kunst von Helga Schütz, das Politische beiläufig und nebenbei mitzuerzählen." Jörg Magenau, SZ. "Ihre schwebende Prosa trifft ins Herz." Freie Presse.
Perlentaucher-Notiz zur Dlf-Rezension
Rezensentin Alexandra Wach staunt einmal mehr, wie es Helga Schütz mit ihren Autofiktionen gelingt, durch ein Mosaik aus eigenen Erinnerungen an ein Leben in der DDR, an die Wende, aus Alltäglichem und lebendigen Dialog-Passagen dem Leser die Figuren ganz nahezubringen. Das Thema des Mauerfalls exemplifiziert die Autorin laut Wach anhand der Geschichte einer Übernahme. Von den neuen Besitzern bei der Rekonstruktion von Bau und Grundstück um Hilfe gebeten, streift die Erzählerin durch Erinnerungen an ihr altes Haus, melancholisch, sprunghaft, aber für die Rezensentin fesselnd.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Helga Schütz erzählt in einer unsentimentalen Schreibweise. Eine Schreibweise, die eine für den Leser fruchtbare Distanz zum Erzählten aufrechterhält. Sie ermöglicht ihm, das Gelesene selbst einzuordnen und zu bewerten. Gleichzeitig entsteht durch diese Distanz, mit der sie aus ihrem Leben erzählt, eine ganze eigene Poesie.« Neues Deutschland 20211230