Über Jahrzehnte wurde nicht darüber gesprochen, was sich hinter verschlossenen Türen in sogenannten Kinderkur- und Erholungsheimen abspielte. Dabei wurden nach 1945 bis in die 1990er Jahre rund acht bis zwölf Millionen Kinder verschickt. Viele von ihnen kamen gedemütigt, misshandelt und traumatisiert zurück. Nun brechen sie ihr Schweigen. Ihre Geschichten sind detailreich, unsentimental und intensiv, sie bestechen durch ihre Unmittelbarkeit. Anja Röhl hat mit 23 Verschickungskindern gesprochen und ihre Erzählungen aufgeschrieben. Sie gibt damit den Menschen eine Stimme, denen als Kind nicht zugehört wurde.
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»Der ebenfalls 2021 erschienene Band 'Heimweh. Verschickungskinder erzählen' ergänzt den ersten Band auf sehr eindrucksvolle Weise. Die biographischen Erzählungen von 23 ehemaligen Verschickungskindern machen gerade die Langzeitfolgen der traumatischen Erfahrungen in sehr persönlicher Weise sichtbar [...]. Die Heimaufenthalte waren zu einer verhängnisvollen Schlüsselerfahrung ihres Lebens geworden, hatten ihren Selbstwert und nicht selten auch ihre Fähigkeit, Liebesbeziehungen einzugehen, angegriffen. Viele spätere Lebensentscheidungen, Berufs- und Partnerwahl wurden im Zeichen der Abwehr des Traumas getroffen.« Birgit Gaertner, PSYCHE, Zeitschrift für psychoanalytische Theorie und ihre Anwendungen, 76. Jahrgang, Heft 11, November 2022 »Ich empfehle die beiden Bücher von Anja Röhl insbesondere auch allen Kinder- und Jugendliche-PsychotherapeutInnen als 'Geschichtsbuch' mit einem gründlichen Blick auf die Fortwirkung 'schwarzer Pädagogik' über gesellschaftliche und transgenerationale Weitergabe, um auch mit diesem Wissen die Weiterentwicklung empathischer Beziehungen in Familie und Gesellschaft und kindgerechte Entwicklungsbedingungen für Kinder zu unterstützen.« Birgitt Kreuter-Hafer, Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapie, Heft 194, 2/2022 »Das Lesen des Buches tut weh, es entsetzt und empört. Hoffentlich erreicht es ein aufnahmebereites, empathisches Publikum.« Sybille Lenk, heilpädagogik.de - Fachzeitschrift des Berufs- und Fachverbandes Heilpädagogik e.V., 2022-01 »Oft ist die Unterbringung geprägt von autoritärer, schwarzer Pädagogik mit einem überaus strengen unmenschlichen Sanktionskatalog und Missbrauchserfahrungen, so dass die Kinder noch Jahrzehnte später darunter leiden. [...] Das gebrochene Schweigen dieser Menschen macht nachvollziehbar, wie die NS-Padagogik sich nach 1945 unmittelbar fortsetzt.« Margret Lammert, Weiberdiwan Sommer 2022 »Röhl beschäftigt sich seit Jahren mit den Erlebnissen sogenannter Verschickungskinder, die in den 1950er und 1960er Jahren für mehrwöchige Kuraufenthalte in Heimen untergebracht und dort von Erzieherinnen zum Teil schwer misshandelt worden waren. Sie hatte selber demütigende Erfahrungen in einer solchen Einrichtung machen müssen.« Roland Lory, Murnauer Tagesblatt, 1. August 2022 »Die Bandbreite der Folgen reichte von psychosomatischen Beschwerden, deren Ursachen - jahrzehntelang verdrängt - erst in Therapien wieder zugänglich wurden, Albträumen, Ticks und posttraumatischen Belastungsstörungen. Andere blieben lebenslang misstrauisch und bindungsschwierig. Diese zweite Veröffentlichung zum Thema ist eine wertvolle Ergänzung der Analysen und Recherchen des ersten Bandes.« Aide Rehbaum, www.rantlos.de, 25. Januar 2021 »Viele Jahrzehnte lang war ihr Schicksal vergessen. Doch seit einigen Jahren wird ihre Stimme immer lauter: die Stimme der Verschickungskinder. Seit Anja Röhl, selbst ein ehemaliges Verschickungskind, sich tagtäglich um deren Leid kümmert. Tausende Berichte ehemaliger Kurkinder hat sie inzwischen gesammelt. Täglich werden es mehr.« Ulrich Neumann und Philipp Reichert, Report Mainz am 23. November 2021 »Es ist eine Herausforderung, das soeben erschienene Buch 'Heimweh. Verschickungskinder erzählen' von Anja Röhl zu lesen. Die 23 Erzählungen von heutigen Erwachsenen handeln von den Qualen, die sie in ihrer Kindheit erlitten. Was sie erlebt haben, erinnert an das, was weltweit Aufständische und Oppositionelle in brutaler Gefangenschaft erleiden.« Jürgen Heiser, junge welt am 7. Oktober 2021 »Es ist vor allem das Verdienst der Sonderpädagogin Anja Röhl, dass Geschichte und Geschichten der so genannten Verschickung nach Jahrzehnten endlich aufgearbeitet werden. Millionen Kinder wurden in Westdeutschland in den Jahren zwischen 1950 und 1990 zur 'Erholung' in Kinderheime geschickt.« Ruth Lehnen, Bonifatiusbote - Der Sonntag - Glaube und Leben (www.kirchenzeitung.de) am 16. November 2021 »Bereits 2019 hat sich die Autorin Anja Röhl mit dem Schicksal der sogenannten Verschickungskinder auseinandergesetzt. [...] Viele der damaligen Kinder leiden noch heute unter der institutionellen Gewalt, die sich oft hinter den verschlossenen Türen ereignete. Im neuen Buch zeichnet Anja Röhl die Geschichten von 23 Verschickungskindern nach.« Netz. Zeitschrift für Pflege- und Adoptivkinder Schweiz Nr. 1, 2022 »Die Berichte im Buch sind aufwühlend und zeigen die erlebten Grausamkeiten, die Gefühle und Ängste der unzähligen 'Verschickungskinder' während ihrer mehrwöchigen Aufenthalte in 'Kinderkurheimen und Kinderheilstätten'. So wird ein verdrängtes Kapitel der deutschen Nachkriegsgeschichte in unmittelbaren Zeugnissen direkt erfahrbar. Die Berichte wühlen emotional auf und sind keine leichte Lektüre. Ein großes Kompliment gehört den Zeitzeugen für ihren Mut, sich ihrer Vergangenheit zu stellen und die Kraft, zu berichten.« Michael Lausberg, Scharf Links. Die 'neue' linke online Zeitung, 4. Januar 2022 »Autorin Anja Röhl hat mittlerweile zwei Bücher zum Thema im Psychosozial-Verlag vorgelegt: 'Das Elend der Verschickungskinder- Kindererholungsheime als Orte der Gewalt' und 'Heimweh - Verschickungskinder erzählen'. Die Erzählungen der heute Erwachsenen sind keine leichte Lektüre. Gewalt war in den Kinderkurheimen an der Tagesordnung [...] Erstaunlich, dass so schreckliches Unrecht an so vielen Kindern so lange beschwiegen werden konnte. Das hat mit der eingelernten Scham und Angst und mit Verdrängung zu tun. Doch jetzt ist eine neue Zeit angebrochen für die ehemaligen Verschickungskinder.« Ruth Lehnen, Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln, 10. Dezember 2021