Jüdische Jugend im Umbruch versammelt Briefe von ehemaligen Schüler*innen des einstigen Schuldirektors der Jüdischen Mittelschule Berlin, Heinemann Stern, die ihm aus aller Welt zugingen. Die Themen der Briefe sind so vielfältig wie die Lebenswege, Alltagserfahrungen und Zukunftshoffnungen ihrer Autor*innen. Sie umfassen einen Zeitraum von 16 Jahren (1937–1953) und sprechen über Religion, Philosophie und Literatur hinaus u.a. die Herausforderungen der jüdischen Gemeinde in Shanghai ebenso an wie Fragen der Apartheid in Südafrika oder der Arbeitsorganisation in den Ica-Kolonien Argentiniens. Neben dem Austausch über alltägliche Fragen, Wünsche und Hoffnungen empfinden viele seiner ehemaligen Schüler*innen den geistigen, intellektuellen Austausch als heilsam gegen die 'Entwurzelung' und Isolation, die mit der Emigration einhergingen. Der Band ist ein eindrückliches Zeugnis für die Herausbildung eines weltweiten Netzwerks der deutsch-jüdischen Emigration.