Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,3, FernUniversität Hagen (Institut für neuere deutsche und europäische Literatur), Veranstaltung: Literatur und kulturelle Differenz, Sprache: Deutsch, Abstract: Heinrich Heines Essay Reise von München nach Genua entstand 1828 bereits während seiner Reise nach Italien. Heine reist von München über Innsbruck, Brixen, Trient, Ala, Verona, Brescia, Mailand bis nach Genua. Der Text schließt einerseits an die traditionelle fiktionale und nicht-fiktionale Reiselite-ratur der Zeit an, um andererseits diese wieder aufzubrechen und neu zu ver-binden. Ganz im Sinne von August Wilhelm Schlegels Universalpoesie bleibt Heines Essay immer wieder fragmentarisch. Auf diese Weise erreicht Heine eine neue Offenheit. Er verschiebt den Blickwinkel des erzählenden Ichs, weg vom erlebenden, reisenden Ich, hin zum Ich mit Blick auf Italien selbst. Nicht mehr die persönliche Reiseerfahrung steht im Vordergrund, sondern das Land Italien. Die vorliegende Hausarbeit Heinrich Heines "Reise von München nach Genua" - Eine Reise von der Tradition zur Utopie legt in einem ersten Schritt Heines Italien-Darstellung, einerseits das Land Italien, andererseits die Stadt Genua, offen. In einem weiteren Schritt soll die Utopie und Poesie in Heines Italienbild auf dieser ersten Etappe seiner Italienreise herausgestellt werden, um zu zeigen, dass Heine die Reiseliteratur seiner Zeit an deren Ende führt und mit denselben Mitteln dieser traditionellen Reiseliteratur einen Blick auf seinen utopischen Standpunkt freilegt und in diesem Sinne zukunftsweisend ist. Mit den Stilmitteln der Romantik, Ironie, Witz und Sarkasmus, verzerrt bis ins Groteske, erreicht Heine eine Flexibilität, die die traditionelle Reiseschilderung übersteigt. Satirisch-ironisch erhebt sich Heine über die Traditionen seiner Zeit und verbindet Fiktionales mit Nicht-Fiktionalem, Reflektionen und Träume, Erlebtes und Erfundenes, Persönliches und Öffentliches. Auf diese Weise nimmt Heine die Position des zeitgenössischen, scharfen Kritikers ein, darum bemüht das Philistertum aufzudecken und zu überwinden, indem er eine neue Anschlussfähigkeit aufzeigt, durchdringt und in der fragmentarischen Darstel-lung stringent ausbaut.
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