Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Kunst - Architektur, Baugeschichte, Denkmalpflege, Note: 1,3, Technische Universität Dresden (Philosophische Fakultät), Veranstaltung: Die "Bilder" der Kunstgeschichte, Sprache: Deutsch, Abstract: Fällt der Begriff oder das Stichwort Kunstgeschichte, geraten viele Laien über ein bestimmtes Land - meist Italien - oder über ein bestimmtes Buch ins Schwärmen oder sie äußern sich eher ironisch über Vorlesungen im einschläfernden verdunkelten Hörsaal vor Lichtbildern oder über irgendeinen skurrilen Museumsführer. Zum Studium der Kunstgeschichte gehört die Geschichte der Kunstgeschichte, da kaum mehr eine wissenschaftliche Abhandlung ohne ein Kapitel über sie auskommt. Ein Abschnitt, der den Text entweder einleitet oder an dessen Ende den ermittelten Sachverhalt in die Geschichte kunsthistorischer Praxis einbringt. Fester Bestandteil des allgemeinen, aber erst recht des wissenschaftlichen Diskurses über die Kunst ist somit die Geschichte kunstgeschichtlichen Sehens und Denkens. Natürlich versteht es sich auch heutzutage von selbst, dass Bücher über Kunst reich zu illustrieren sind, was ebenso für wissenschaftliche wie populärwissenschaftliche Publikationen gilt. Dabei vergisst man allzu oft beim Durchblättern oder beim konzentrierten Lesen solcher Werke, welche Kosten und Mühen die Beschaffung und der Druck der Bilder bereiten. Fraglos ist diese technische Seite der Kunstbuchproduktion durch die Entwicklung umfassender fotografischer Bildarchive bestimmt. Und dass der Fotografie andere, in ihrer Zeit ebenfalls als objektiv geltende Reproduktions- und Druckverfahren vorausgingen, steht außer Frage. Die Ergründung und Prüfung, "wie Lithographien, Holz- und Stahlstiche sowie schließlich Fotos aus dem Besitz der großen Kunstverlage als Massenprodukte des 19. Jahrhunderts den Blick der Wissenschaft und ihres Publikums auf die Geschichte der Kunst bis heute konditionieren" , hätte sich bereits daher gelohnt. Ein weitreichendes Versäumnis der Kunstgeschichte als wissenschaftliches Fachgebiet besteht auch darin, dass sie sich über Verfahren der Präsentation ihrer Gegenstände wie Forschungsergebnisse keine Rechenschaft gibt. "Kunsthistoriker können derzeit keine Auskunft darüber erteilen, wie Texte und Bilder zueinander in ein gegenseitig dienliches Verhältnis gebracht worden sind oder werden und welche Faktoren, insbesondere von außerhalb des Wissenschaftsbetriebs, diese Alltagspraxis noch immer prägen.
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