Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2,3, Universität Mannheim, Veranstaltung: Aktuelle Inszenierungen des Mannheimer Nationaltheaters, Sprache: Deutsch, Abstract: Heinrich von Kleist, feierte mit seinem Das Käthchen von Heilbronn seinen ersten großen Dramenerfolg. So war es lange Zeit das einzige von Kleists Dramen, das vom zeitgenössischen Publikum angenommen wurde. , zeichneten sich die Kleistschen Werke doch stets durch Provokationen aus. Auch hier will Kleist genau genommen provozieren und orientiert sich weder stringent an klassizistischen noch an der romantischen Poetik. So stellt er mit seinem Werk jegliche romantischen Konzepte auf den Prüfstand, beispielsweise das der Geschlechterbeziehungen oder das Frauenbild. Eine weitere Provokation besteht darin, dass er in Das Käthchen von Heilbronn oder die Feuerprobe, durch den Untertitel Ein großes historisches Ritterschauspiel als eine Art Heldenepos ankündigt, jegliche Form der Ritterlichkeit seitens der männlichen Figuren jedoch vermissen lässt. Vorwiegend arbeitet er hier mit Mitteln, die uns aus dem Märchen bekannt sind. Ein Mann und eine Frau haben in der Silvesternacht einen Traum, in dem ihnen der zukünftige Ehepartner durch einen Cherub vorgeführt wird. Im Anschluss daran beginnt die verzweifelte Suche nach genau jenem. Als sie sich beinahe gefunden haben, tritt eine Nebenbuhlerin, vergleichbar auch mit den bösen Stiefschwestern in Aschenputtel auf, und das Traumpaar scheint getrennt. Zu guter letzt heiratet der Prinz dann doch die Richtige und „wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute“. Ganz so indifferent darf die „Liebes“geschichte in Das Käthchen von Heilbronn jedoch nicht betrachtet werden. Heinrich von Kleist spielt in seinem zwischen Ende August 1807 und Ende April 1809, während seiner Dresdner Zeit, entstandenen Werk mit dem Thema der Liebe und parodiert die romantischen Elemente wohl eher als dass er sie idealisiert.