Ein Roman über eine allzu enge Mutter-Tochter-Beziehung, über Abhängigkeit und Emanzipation und über die Suche nach Identität, ein Buch, das wie ein Quallenbiss brennt und noch lange nachwirkt. Deborah Levy, die Autorin von »Heim schwimmen«, wurde für diesen Roman mehrfach ausgezeichnet und für den Man Booker Prize nominiert. Eine junge Frau begleitet ihre Mutter nach Spanien, wo diese in einer Spezialklinik behandelt werden soll, da die Beine ihr den Dienst versagen. Doch ist das Leiden der Mutter wirklich physischer Natur, oder versucht sie, ihre Tochter an sich zu binden? Dr. Gomez gilt als Koryphäe, deshalb reisen die beiden Engländerinnen nach Andalusien, wo sich Rose in Behandlung begibt. Sofia, deren griechischer Vater die Familie vor Jahren verließ, versucht zu ergründen, woran ihre Mutter erkrankt ist und wo sie selbst steht. Beim Schwimmen im Meer, das voller Medusen ist, in Gesprächen mit Dr. Gomez oder dessen Tochter wird ihr immer klarer, dass sie sich von ihrer Mutter befreien muss. Als sie die Deutsche Ingrid kennenlernt, die selbstbewusst und unkonventionell ihr Leben lebt, trifft Sofia Entscheidungen. »Ein Roman, der in seiner Klarheit an Virginia Woolf erinnert« The Guardian
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Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension
In Deborah Levys Roman "Heiße Milch" geht es laut Rezensentin Carola Ebeling um eine Mittzwanzigerin, die mit ihrer chronisch kranken Mutter nach Andalusien reist, um dort einen Spezialisten zu konsultieren. Auf dieser Reise entdeckt sie allerdings, dass sie nicht länger mit der Mutter unter dem Schatten der Kränkung leben kann, vom Vater verlassen worden zu sein, und findet, auch mithilfe der erwachenden Liebe zu einer anderen Frau, zu sich, fasst Ebeling zusammen. Besonders gut haben der Rezensentin die "atmosphärisch starken Bilder" gefallen, mit denen Levy die Selbstfindung ihrer Hauptfigur beschreibt: Die flirrende spanische Sommerhitze taucht die psychologischen Verstrickungen von Mutter und Tochter in das ideale Licht, findet Ebeling.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»eine ungewöhnliche Emanzipationsgeschichte« Carola Ebeling taz am Wochenende 20180721