Frauenroman zum Nachdenken
Worum geht es in dem Buch?
Susi, Ute, Helma, Ellie, Marie und Frank waren in den 1980er-Jahren befreundet. Sie lernten sich auf dem Gymnasium in Kaarst kennen. Viel unternahmen sie miteinander – trafen sich beispielsweise in einem verlassenen Haus und auf dem Hof der
Familie Küllen, Helmas Eltern.
Jetzt – in den Jahren 2019 und 2020 – sind Susi, Ute, Helma und…mehrFrauenroman zum Nachdenken
Worum geht es in dem Buch?
Susi, Ute, Helma, Ellie, Marie und Frank waren in den 1980er-Jahren befreundet. Sie lernten sich auf dem Gymnasium in Kaarst kennen. Viel unternahmen sie miteinander – trafen sich beispielsweise in einem verlassenen Haus und auf dem Hof der Familie Küllen, Helmas Eltern.
Jetzt – in den Jahren 2019 und 2020 – sind Susi, Ute, Helma und Ellie immer noch in Kontakt. Marie ist gestorben, und ihre Tochter Lisa ist „Mitglied“ dieses Freundeskreises geworden. Nur zu Frank haben die meisten von ihnen den Kontakt verloren. Als sie erfahren, dass Frank gestorben ist, sind sie erschüttert. Sie wollen zur Beerdigung reisen und treffen Vorbereitungen. Gleichzeitig versuchen sie sich zu erinnern, warum die Freundschaft mit Frank zerbrach.
Meine Meinung zu dem Buch:
Der Roman „Heldinnen werden wir dennoch sein“ liest sich flüssig und gut. Als Leserin lerne ich die Hauptpersonen in der Gegenwart und in der Vergangenheit kennen. Alles ist vorwiegend aus der auktorialen Erzählperspektive (kein Ich-Erzähler) in der Vergangenheit verfasst. Nur die Einschübe aus der Perspektive von Frank Sonnenberg liest man aus der Ich-Perspektive.
Alle Personen in dem Buch haben ihre „Ecken und Kanten“. Das macht die Lektüre sympathisch.
Susi mochte ich. Sie hat eine erwachsene Tochter, ist verheiratet mit Martin – aber ihre Ehe braucht neue Impulse.
Helma ist Single und war während der Schulzeit lange mit der Pflege ihrer todkranken Mutter beschäftigt. Auch sie ist ein sehr starker Charakter.
Ellie wandelt sich. Von dem Mädchen, das mutig ihren Bruder gegen die Wutausbrüche des alkoholkranken Vaters verteidigt, bis zu einer sturköpfigen Erwachsenen, deren Handlungen ich nicht immer nachvollziehen kann.
Ute ist ein starker Charakter, bringt Spitzenleistungen in der Schule und hat eine große Zukunft vor sich. Sie entscheidet sich allerdings für einen anderen Weg – und bleibt dennoch stark und bewundernswert.
Lisa, Tochter von Marie, fand ich ebenfalls sehr sympathisch. Man weiß als Leserin lange nicht, warum ihre Mutter Marie starb. Marie war die Einzige, die Kontakt zu Frank hielt – und er kannte auch Lisa.
Ich habe das Buch gelesen, um herauszufinden, warum es genau zum Bruch zwischen Frank, den alle „Frankie“ nennen, und Susi, Ute, Helma und Ellie kam. Weiterhin möchte Lisa wissen, wer ihr Vater ist. Die Autorin lässt diese Fragen unbeantwortet bis kurz vor Schluss des Buches. Der Schluss ist für mich unvorhersehbar – aber eine interessante Auflösung, die mich zum Nachdenken brachte. Hier geht es um Schuld und Vergebung – und, wie man mit alter Schuld, die jahrelang totgeschwiegen wurde, umgeht.
Gerade das mag ich an dem Buch „Heldinnen werden wir dennoch sein“. Es ist einerseits ein gut und locker zu lesender Roman über Frauen von heute, deren Jugendzeit beleuchtet wird. Andererseits gibt es noch eine Komponente in dem Buch, die mich zum Nachdenken anregt. Das ist gut und wertvoll, finde ich.
Ich vergebe fünf Sterne und eine Leseempfehlung!