In Köln wird eine grausam verstümmelte Leiche gefunden. Die Polizei, mit dabei „Fräulein Ösi“ Willa Stark, die selbst ein nettes Päckchen zu schleppen hat, tappt im Dunkeln. Da taucht durch Zufall ein weiteres Opfer, diesmal dank eines vermeintlichen Spanners lebend gefunden, auf. Es ist Helene.
Helene liebt das Baden. Und Helene ist sehr speziell. Während die Polizei fieberhaft den Täter sucht,…mehrIn Köln wird eine grausam verstümmelte Leiche gefunden. Die Polizei, mit dabei „Fräulein Ösi“ Willa Stark, die selbst ein nettes Päckchen zu schleppen hat, tappt im Dunkeln. Da taucht durch Zufall ein weiteres Opfer, diesmal dank eines vermeintlichen Spanners lebend gefunden, auf. Es ist Helene. Helene liebt das Baden. Und Helene ist sehr speziell. Während die Polizei fieberhaft den Täter sucht, Willa mit ihrer Vergangenheit (aber auch Gegenwart) kämpft und der Mörder den Schein zu wahren versucht, begibt sich Helene auf sehr dünnes Eis ...
Der Anfang gefiel mir super gut. Es war einfach morbide urig schräg, als Moni sich selbst tot im Park liegen sah und von ihrem Tod berichtete. Solche Stellen fehlen leider im weiteren Verlauf des Buches. Dafür verliert sich die Spannung leider an manchen Stellen. Dafür tauchen ein paar Längen auf, die es mir schwer machten, zügig weiterzulesen. Es ist schwer zu beschreiben, aber mein Lesefluss wurde öfter mal unschön gebremst und ich las einige Kapitel tatsächlich im Schneckentempo.
Die Ansätze sind super. Die Charaktere sind außergewöhnlich und damit schon sehr interessant. Doch vielleicht hätten dem Buch – neben einem fähigeren Korrektor – ein paar ganz normale Figuren gut getan, denn die finden sich einfach nicht. Sowohl Willa als auch all ihre Kollegen sind einfach schräg. Der Mörder, Willas Familie, Fritz – alle Figuren sind für meinen Geschmack insgesamt einfach zu überzogen gezeichnet.
Der Stil ist düster, die Figuren bleiben auf Abstand. Der Leser wird zu keinem Protagonisten gezogen, versetzt sich in niemanden hinein, bleibt entfernter Beobachter. Ich persönlich möchte gern vom Autor abgeholt und mitten in die Story gezogen, gar geworfen werden. Das fand ich hier leider nicht.
Extrem aufgefallen ist mir, dass die Figuren alle Namen haben, die total schräg sind. Angefangen bei Peter Kraus über Harro deNärtens, Melek Arslan bis Willa Stark. Einige der Protagonisten kamen meiner Meinung nach auch zu kurz vor bzw. gingen quasi irgendwann schlicht verloren. Schade drum!
Das Ende lässt einige wichtige (für mich jedenfalls) Fragen offen. Keine echten Cliffhanger, denn es sind Fragen, die zu diesem speziellen Fall und Mörder gehören. Trotzdem vermute ich, dass Willa Stark noch weitere Fälle lösen wird.
Die Stimmung ist durchweg düster. Das mag beabsichtigt sein, zieht den Leser aber viel zu sehr runter. Auch ein Krimi sollte entspannen und aufbauen können. Das suchte ich hier leider vergebens. Trotzdem stecken sehr viele gute Ansätze im Buch, das Potenzial ist eindeutig vorhanden. Allerdings müsste der Rohdiamant noch von einem guten Profi so geschliffen werden, dass ein funkelnder Diamant entstehen kann. Für ein Debüt aber nicht schlecht! Von daher von mir drei Sterne. Ich bin gespannt, wie sich das nächste Werk von Isabella Archan liest!