Entstanden zur Zeit der Homerischen Epen und des Rigveda der Inder gehört das chinesische Buch der Lieder und Gedichte (Shijing) zu den ältesten literarischen Erzeugnissen der Menschheit. Der Abschnitt der Volkslyrik, (das Guofeng), spiegelt in einem buntschillernden Mosaik das Alltagsleben und die Facetten menschlicher Sehnsüchte, Leidenschaften, Ängste und Versagungen wider: Verse, die die Liebe verewigen, stehen neben Spottgedichten auf den Herrscher und seine Vasallen. Hochzeitslieder reihen sich an Schilderungen der Schrecken des Krieges und der Trauer der Witwen. Klagen über die Not armer Bauern finden sich neben Beschreibungen des Lebens bei Hofe. Das Leid verstoßener Frauen und die Qual unerfüllter Liebe werden abgelöst von Zeugnissen glücklicher Verbindungen. Der ungekünstelte Stil der Gedichte und ihre bilderreiche Sprache haben die Jahrtausende überdauert und muten auch in unserer Zeit höchst aktuell an. Einige Verszeilen finden sich bis heute als Redensarten in der chinesischen Gegenwartssprache.
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