Studienarbeit aus dem Jahr 2001 im Fachbereich Politik - Thema: Deutsche Außenpolitik, Note: 1-, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn (Politikwissenschaft), Veranstaltung: Regierungssystem und Außenpolitik der Bundesrepublik Deutschland (Proseminar), Sprache: Deutsch, Abstract: Kaum eine andere politische Entscheidung, seit der Wiederbewaffnung der Bundesrepublik in den fünfziger Jahren unter Bundeskanzler Adenauer, führte zu ähnlich kontroversen Diskussionen in Deutschland, wie der NATO -Doppelbeschluss von 1979. Dieser enthielt ein Programm zur Modernisierung und Verstärkung der Nuklearsysteme und gleichzeitig signalisierte er Verhandlungsbereitschaft, sowie Initiativen zum Vorantreiben der Abrüstungsverhandlungen mit der Sowjetunion. Mit dem Beschluss sollte dem durch Aufrüstung und Modernisierung der sowjetischen Seite entstandenen militärischem Ungleichgewicht in Europa begegnet werden. Innenpolitisch wurde er von starken Protesten, hervorgerufen durch die Angst eines nuklearen "Overkills" , begleitet. Trotz dieses Widerstandes setzte Helmut Schmidt sich für die Entwicklung der "ERW" ein und später für den Doppelbeschluss. Im Folgenden soll deshalb erörtert werden, warum Schmidt an seiner Forderung nach Nachrüstung festhielt und welche Entwicklung dem Beschluss vorausging. Hierfür wird es notwendig sein, Schmidts Gleichgewichtsphilosophie genauer zu betrachten. Sein Buch "Strategie des Gleichgewichts", sowie seine Londoner Rede von 1977 sind dafür besonders geeignet. Ebenso zu untersuchen sein wird die Bedeutung des "Neutronenwaffen"-Debakels, und die sicherheitspolitische Lage in einem groben Überblick, sowie schließlich der Beschluss selber, seine Folgen und ob hierdurch ein bedeutender Beitrag zur Abrüstung und Entspannung geleistet werden konnte, und inwieweit Schmidt selber hierfür verantwortlich war. Von der reichlich vorhandenen Literatur zu diesem Thema stechen "Sicherheit und Stabilität. [...]" von Helga Haftendorn, sowie "Erinnerungen" von Hans-Dietrich Genscher und die Rede Helmut Schmidts in London 1977 besonders hervor, da diese einen sehr detaillierten Überblick zu der Thematik bieten. Durch die Komplexität des Themas können nicht alle Aspekte der Diskussion um die "Neutronenwaffe" und den NATO-Doppelbeschluss betrachtet und erklärt werden. Vor allem die innerparteilichen Kontroversen werden nur kurz beleuchtet, und die Positionen der Protagonisten Großbritanniens (James Callaghan) und Frankreichs (Giscard d¿Estaing) nicht behandelt. [...]
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