Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Politik - Geschichte der politischen Systeme, Note: 2,0, Georg-August-Universität Göttingen, Veranstaltung: Seminar für Parteiengeschichte, Sprache: Deutsch, Abstract: Es war der 5. September 1977, der Tag der Entführung Hanns Martin Schleyers, an dem Helmut Schmidt sich mit diesen Worten an die Bevölkerung der Bundesrepublik durch eine Fernsehansprache wandte. Der „Deutsche Herbst“, der mit dieser Entführung seinen Höhepunkt fand, stellte den Bundeskanzler auf eine harte Probe. Sieben Jahre kämpfte die „Rote Armee Fraktion“ bereits gegen den Kapitalismus, den Imperialismus und den Faschismus, den sie in der Bundesrepublik, ihrer Meinung nach abhängig von der USA, deren Vietnamkrieg sie rigoros ablehnten, sahen. Der Terrorismus dieser RAF versetzte die Bundesrepublik in Angst und Schrecken und war die größte Herausforderung für die junge Republik nach dem 2. Weltkrieg. Diese Ausnahmesituation führte dazu, dass es Gesetzesänderungen binnen weniger Tage gab, Politiker und Wirtschaftsvertreter um ihr Leben fürchten mussten und somit ein Zustand übermäßig polizeilicher Präsenz entstand. Die Schleyer-Entführung und die Geiselnahme in dem Flugzeug „Landshut“ erforderten von der Bundesregierung psychisch zermürbende Entscheidungen. Auf der einen Seite standen der Schutz des Rechtsstaates und die Sicherheit der Bürger der Bundesrepublik und die Abwehr der Erpressbarkeit des Staates. Auf der anderen Seite ging es um unschuldige Menschenleben. Die Zeit des Terrorismus ist für die Geschichte Deutschlands von besonderer Bedeutung, da sie bewies, dass sich der Rechtsstaat und die Demokratie durchzusetzen wussten und dieser stark genug war, sich einer solchen Herausforderung zu stellen. Helmut Schmidt spielte dabei eine besondere Rolle, denn er hatte als Bundeskanzler die letzte Entscheidung zu treffen und zu tragen. Mit der harten Linie, die die Bundesregierung nach der Lorenz-Entführung vertrat, konnte die Sicherung des Staates auf lange Sicht erhalten bleiben.