Studienarbeit aus dem Jahr 2017 im Fachbereich Pflegewissenschaft - Sonstiges, Note: 3,0, Hamburger Fern-Hochschule, Sprache: Deutsch, Abstract: Mit dieser Arbeit möchte die Autorin auf eine neue, noch ungewohnte und nicht alltägliche Pflegesituation im Umgang mit Menschen mit Migrationshintergrund im Seniorenwohnhaus eingehen. Derzeit sind Bewohner mit Migrationshintergrund noch sehr selten im Seniorenwohnhaus. In den nächsten Jahren wird es immer öfter zu Heimaufnahmen kommen, bei denen die Bewohner nicht immer den großen Glaubensgemeinschaften, katholisch oder evangelisch, angehören. Aufgrund der „Gastarbeiterpolitik“ der 1960iger Jahre kam es zwischen 1969 und 1973 zu einer hohen Einwanderungsrate aus den Ländern des ehemaligen Jugoslawien (78,5%) und der Türkei (11,8%). Nach derzeitigen Schätzungen des Österreichischen Intergrationsfonds (ÖIF) gehören 2017 rund 700.000 Menschen in Österreich dem islamischen Glauben an. Genaue Zahlen sind nicht möglich, da die Religionszugehörigkeit seit 2001 nicht mehr erhoben wird. Die Zahl der jetzt 20 bis 40-jährigen ist bei weitem höher und wird in ca. 20 Jahren einen noch deutlicheren Unterschied erkennen lassen. Anhand dieses Rechenbeispiels lässt es sich gut erkennen, dass sich in den nächsten Jahren ein Bedarf an Pflegebetten im Seniorenwohnhaus ergeben wird, dem man Aufmerksamkeit schenken muss, um den Bedürfnissen dieser Menschen gerecht zu werden. In der Medizin und Pflege kommt es zunehmend mehr zu Berührungspunkten mit anderen Kulturen und Religionen die nicht immer konfliktfrei verlaufen. Kommunikationsprobleme durch verschiedene Sprachen oder Gesten sorgen für falsches oder nicht Verstehen. Das nicht kennen sowie auch nicht beachten von Riten und Bräuchen erschweren das Miteinander in der Pflege. Es fällt uns nicht leicht einen anderen Glauben zu verstehen oder eine andere Kultur zu akzeptieren, welche nicht unseren entsprechen. Ein Zitat: „Fremde Länder, Menschen, Gerüche, Tänze, Brauchtum und Religiosität werden in der Regel als faszinierend erfahren, solange die Distanz zur Fremdheit kontrollierbar bleibt“ (Bixa, 2005: 8). Somit stellt sich die Frage welche strukturellen Änderungen aus Sicht des Managements möglich und notwendig sind um den pflegerischen Alltag mit Bewohnern anderer Glaubensgemeinschaften, mit besonderer Berücksichtigung islamischer Bewohner und derer glaubensbedingter Einstellung zur Pflege, gerecht zu werden. Diese Arbeit soll das Verständnis und die Akzeptanz von anderem Verhalten im Bereich der Pflege und des Managements fördern und ermutigen sich mit verschiedenen Kulturen auseinander zu setzen.