"Ich schrecke schweißnass auf. Es ist noch dunkel. Mein Herz rast und stampft. Ich spüre mein Blut durch die Adern pulsen, schlage verwirrt die Bettdecke zurück. Der Schlafanzug klebt an mir. Ein Blick auf den Wecker: Fünf Uhr. Im Traum war ich bei einer Beerdigung. Ich weiß nicht, wo sie stattgefunden hat. Auch hat mir niemand gesagt, wer gestorben war. Der Schlaf ist verloren. Gedankenfetzen jagen durch den Kopf und beschäftigen mich. Warum das Hirngespinst einer Beerdigung? Ich liege auf dem Bett, spüre die Kühle des Morgens auf der Haut. Die Zeit bis zum Aufstehen wird lang, ich wälze mich ruhelos herum und hänge meinen Gedanken nach. Allmählich verblassen die Eindrücke des Traums, die Schemen weichen. Endlich Zeit, das Bett zu verlassen. Montag, der 12. August 1996!" (Textauszug) Noch ahnt Michael Scheible nicht, dass der 12. August 1996 zum bisher schlimmsten Tag in seinem Leben werden soll... Es ist der Tag, an dem Heiko, sein 9-jähriger Sohn bei einem tragischen Verkehrsunfall ums Leben kommt und dessen zwei Jahre jüngere Schwester Sonja lebensgefährlich verletzt wird. Packend erzählt der Autor, wie das unfassbare Geschehen über ihn hereinbricht. Er schildert seine Reaktionen auf die schockierende Nachricht und lässt die Leser an seiner Trauerarbeit teilhaben.