Herida Duro ist das einzige Kind von Zef Duro. Weil ein männlicher Erbe fehlt, wird sie Marijan gerufen und wächst in Männerkleidung wie ein Junge auf. Doch unter den Männern bleibt sie Beobachterin. Die Umbrüche im 20. Jahrhundert verändern das Leben in Albanien. Vom ländlichen Lazarú, wo die Partisanen kämpfen, führt Heridas Weg in die Hauptstadt Tirana, dort muss sie mit ihrem Freund Gjon harte Arbeit verrichten. Während Gjon ein Flüchtlingsschiff besteigt, um Elend und Zensur zu entgehen, macht Herida Karriere im neugegründeten 'Kinostudio', der nationalen albanischen Filmproduktion, die ganz im Dienst des Machthabers Enver Hoxha steht. Ihr eigenes Werk kann sie frei erst in Italien verwirklichen, wohin sie ins Exil geht. In Rom freundet sie sich mit dem umstrittenen Regisseur Paolo Piermonte an und findet dort auch den provozierenden Stoff für ihren ersten unabhängigen Film. In seinem epischen Roman, der Heridas Geschichte immer wieder mit Gegenwelten, Träumen und Rauschzuständen verwebt, fängt Michael Roes die Entwicklung eines Lebensgefühls jenseits der Geschlechterkategorien ein. Vom Rande Europas und von den Ausgegrenzten kommt für ihn wahre Kunst.
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»Lichtverhältnisse als Poesiezauber gepaart mit realistischer Bildsprache. [...] Hier verzahnt sich die sachliche Sprache des Autors mit dem Ablauf des Filmdrehs auf großartige Weise.«Andreas Trojan, Diwan Büchermagazin»Ein hemmungslos epischer Roman.«Judith von Sternburg, Frankfurter Rundschau»Virtuos und kraftvoll erzählt.«Ronald Schneider, ekz»Michael Roes erzählt in seinem neuen Roman ein aufwühlendes Leben vom Rand Europas und jenseits der Geschlechter.«Elisabeth Weller, lift»Wer die Prosaarbeiten - aber auch die Filme! - von Michael Roes kennt, der weiß, wie wichtig ihm das Moment der Interkulturalität ist.«Andreas Puff-Trojan, ORF»Michael Roes (...) hat mit Herida Duro erneut ein kolossales Werk vorgelegt. Er zeichnet in seinem Roman ein barockes Textgemälde, das durch seine Üppigkeit überwältigt.«Dirk Fuhrig, Deutschlandfunk Kultur»Michael Roes hat das große Talent, sich in fremde, archaische Welten einzufühlen, sie plastisch zu machen.«Joachim Scholl, Deutschlandfunk Kultur»Ein Weg von der Peripherie ins Zentrum, von der Tradition in die Moderne. Man kann sehen, welche dramatischen historischen Veränderungen in so ein kleines Menschenleben hineinpassen.«Mario Scalla, hr2 Kultur»In einer sehr präzise beschreibenden Sprache baut der Autor eine Welt auf, die uns fremd ist.«Helmut Voith, Schwäbische Zeitung»Michael Roes gießt Heridas Geschichte in die Gattung des Entwicklungs- und Künstlerromans, bringt innerhalb des etablierten Erzählmusters aber eine neuartige Perspektive zum Ausdruck.«Silke Horstkotte, taz»Ein literarisches Ereignis.«Der Dicke Katalog der Schwulen Buchhändler