Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Pädagogik - Sonstiges, Note: 1.0, Helmut-Schmidt-Universität - Universität der Bundeswehr Hamburg, Sprache: Deutsch, Abstract: „Jedenfalls hat der nationalsozialistische Staat die Überzeugung der pädagogischen Bewegung hinter sich, [...]“ (Nohl 1935, S. 287) Wenn man mich fragen würde, wieso ich eine Arbeit über Herman Nohl schreibe, dann wäre die Antwort, dass es Aussagen wie diese sind, die mein Interesse daran wecken, was ein Erziehungswissenschaftler gedacht hat, der eine solche Aussage getätigt hat. Vor allem, da Herman Nohl trotz dieses prägnanten Zitats Namensgeber für Schulen in Berlin, Hildesheim und Göttingen ist und auf ihn regelmäßig in Seminaren referiert wird, ohne jedoch weiter auf die Person einzugehen. Aber welche Bedeutung kann man als deutscher Erziehungswissenschaftler im Nationalsozialismus gehabt haben, damit immer noch Schulen nach einem benannt werden? Wie nationalsozialistisch kann die eigene Theorie geprägt gewesen sein, dass man heute noch würdig ist, in einer Universität Erwähnung zu finden? Ziel meiner Arbeit ist es, zu versuchen, eben jene Fragen zu beantworten, Herman Nohl in seiner Zweischneidigkeit darzustellen und zu verdeutlichen, wie braun seine Ideologie z.T. gefärbt ist. Dazu stelle ich einmal die geisteswissenschaftliche Pädagogik als Strömung der Erziehungswissenschaft vor, um mich dann mit Nohl selbst und einigen seiner kritischen Texte zu befassen.