Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Universität Leipzig (Institut für Germanistik), Veranstaltung: Der „Glasperlenspieler“ – Hermann Hesses Leben und Werk, Sprache: Deutsch, Abstract: Bei kaum einem Autor lassen sich so eindeutig autobiografische Züge in den Werken finden wie bei Hermann Hesse. Ob „Siddharta“, „Kurgast“ oder „Klingsors letzter Sommer“ – Hesses Selbstdarstellung in seinen Werken ist deutlich erkennbar. Herausstechend werden die Ähnlichkeiten zu Hesses eigenem Leben jedoch im „Steppenwolf“, in welchem eine Zeit aufgegriffen wird, in der Hermann Hesse einen neuen Weg suchte, nachdem er einmal in der Hingabe in der Kunst und ein anderes Mal in der Hingabe im Leben an Grenzen gestoßen oder gescheitert war. „Mein Beruf, meine Reisen und Studien, meine Ehe, alles das hatte seine Werte und seine Freuden, und war doch alles schon beschattet und nur halb wirklich, erfüllte mich nicht ganz, ließ viel Leere, schmeckte oft fad und verlogen.“ (Vorwort zum Steppenwolf, in: Hermann Hesse – Sämtliche Werke (Bd. 4), Volker Michels (Hrsg.), Frankfurt am Main 2001, S. 208) Begierig nach dem Tod dürstete Hermann Hesse nach dem Leben. So antithetisch wie sein Innerstes waren auch sein Leben und sein Werk „Steppenwolf“. Im Folgenden werde ich einige Daten, Fakten oder Ideen herausgreifen und erörtern, welche die biografischen Parallelen zwischen Hermann Hesse und Harry Haller, der Hauptfigur des „Steppenwolf“ und dem Steppenwolf selbst, deutlich machen. Nicht nur die sich natürlich nicht zufällig gleichenden Initialen der beiden regen an, diesen Vergleich vorzunehmen, sondern auch die zahlreichen und offensichtlichen Bezüge der beiden Steppenwölfe untereinander. Nachfolgend gestalte ich also den Versuch, Hermann Hesse im „Steppenwolf“ eindeutig in der Person des Harry Haller zu finden. Für dieses Vorhaben ist es nötig, eine oberflächige Interpretation des „Steppenwolf“ zu geben, die ich im Verlauf der Arbeit immer wieder einfließen lasse.