Mythen sterben nicht, sie bedienen den Zeitgeist. Das Buch geht der Frage nach, welche Ansichten Hermes, welche Aphrodite zu unterschiedlichen Zeiten bedienten. Was sie mit ihren mythischen Vorgängern verband und welche ihrer Eigenschaften schließlich in ihrem Kind, dem Hermaphroditen, zusammen kamen. Was bedient der Doppelgeschlechtliche seitdem? Warum wird er in der Kunst gefeiert, im Leben verfolgt? Der Mythos des Zwitters - weit mehr als sein reales Vorkommen - inspiriert inzwischen die Transgender-Bewegung, die das dichotome Geschlechter-Gefängnis schleift... leider aber auch die Weltflucht- Visionen der Transhumanisten. Im Ton locker-satirisch, wirbt der Text umso ernsthafter für einen diesseitigen Nutzen des Hermaphroditen-Mythos, wehrt sich entschieden gegen jede transzendente Überhöhung und fatale Übermenschen-Utopie.
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