Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Pädagogik - Wissenschaftstheorie, Anthropologie, Note: 1,0, Universität Lüneburg (Fakultät I: Bildungs-, Kultur- und Sozialwissenschaften), Veranstaltung: Seminar: Probleme pädagogischer Wissenschaftstheorie, Sprache: Deutsch, Abstract: In dem Seminar „Probleme pädagogischer Wissenschaftstheorie“ beschäftigten wir uns mit dem Sinn, Zweck und den verschiedenen Feldern der Wissenschaftstheorie. Das Wort „Wissenschaftstheorie“ ist ein zusammengesetzter Begriff aus den Wörtern „Wissenschaft“ und „Theorie“. Um diese Verknüpfung nachvollziehen zu können, braucht man zu Beginn einmal eine Definition dieser beiden Wörter. So steht unter dem Stichwort „Theorie“ im Fremdwörterlexikon, sie sei 1. reine Erkenntnis ohne Rücksicht auf Anwendbarkeit, 2. eine wissenschaftliche Lehre, die zu einheitlicher Erklärung, Ableitung bestimmter Gegebenheiten aufgestellt wird, 3. eine bloß erdachte Gedankenbildung im Gegensatz zur Erfahrung. Ein Theoretiker ist jemand der „schaut“ (aus dem griechischentheoria= schauen), ein Wissenschaftler ist jemand, der aktiv etwas tut und somit Erfahrungen sammelt. Die Theorie sei daher oftmals idealistisch oder scheitere an den Grenzen der Realisierbarkeit. Auch als Theoretiker sollte man demnach aktiv am Geschehen beteiligt sein, und zwar als „kritischer Beobachter“. Dies beinhaltet der Begriff „Theorie“. Den Begriff „Wissenschaft“ zu erklären und genau zu definieren stellte sich komplizierter dar. Im Allgemeinen ist Wissenschaft etwas, dass gelehrt wird. Es gibt also wissenschaftlich ausgebildetes Lehrpersonal. Außerdem sind wissenschaftliche Erfahrungen abzugrenzen von so genannten Alltagserfahrungen, die als unreflektiert und unsystematische Erfahrungen gelten. Weiter eingegrenzt wird der Begriff, wenn man „Wissenschaft“ als eine bestimmte Tätigkeit bezeichnet, die in einem ausgegrenzten Kulturgebiet stattfindet. „Wissenschaft“ wird darüber hinaus mit dem Ziel betrieben, ein bestimmtes Wissen zu erlangen. Bei der Ansammlung von Wissen handelt es sich um eine geistige und körperliche Tätigkeit mit dem Endziel, Wahrheit zu erlangen. Tätigkeiten sind in diesem Sinne z.B. Experimente, Interviews oder das Sichten und Arbeiten von und mit Archivquellen. Dieses Wissen ist Wissen, dass durch Erfahrung gewonnen wird. Die Wissenschaft, deren Erkenntnisgewinn wie beschrieben auf Erfahrungen basiert, stellt somit einen Gegensatz zur Theorie dar. Daraus könnte man schließen, dass „Wissenschaftstheorie“ eine Mischung aus Erkenntnisgewinn durch Erfahrung und kritischer Beobachtung ist.