Es ist Freitag, der 22. Mai 2032. Einen Tag nach seinem vierundneunzigsten Geburtstag sitzt ein Mann in einem üppig blühenden Garten – es ist der Paradiesgarten seiner Kindheit –, neben sich einen Rekorder, und spricht seine Geschichte mit Herrn Adamson auf Band. Ein Buch über den Tod, erzählt in einer herzerwärmenden Heiterkeit.
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 07.12.2010Eigentlich war
ich ein Indianer
Wie kann man alt werden, ohne zu verzweifeln? Seine Kinderträume bis ins hohe Alter weiterleben, wie der Ich-Erzähler in Urs Widmers Roman „Herr Adamson“. Der beginnt das oszillierende Spiel mit Alter, Tod, der Erinnerung an die Kindheit an seinem 94. Geburtstag, im Jahr 2032. „Eigentlich war ich ein Indianer und ein Indianer kennt keinen Schmerz“,beschreibt er sein wildes Jungenleben in Basel kurz nach dem Weltkrieg. Bis ins Alter begleitet ihn auf seinen Abenteuern der mysteriöse Herr Adamson, aus dem Totenreich kommend, sein Alter Ego. Ständig verändert sich der Blick, rückwärts in die Kindheit, vorwärts in die Zukunft, und verbunden mit dem Tod als Gegenwart. Über allem liegt der Hauch des Absurden und Wunderbaren, in den sich Erinnerung (mit biographischen Einsprengseln des Autors) verwandeln kann, die mit leichter Hand erzählt wird. Roswitha Budeus-Budde
Urs Widmer:
Herr Adamson. Roman.
Diogenes
Verlag, Zürich 2010.
200 Seiten,
9,90 Euro.
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Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.sz-content.de
ich ein Indianer
Wie kann man alt werden, ohne zu verzweifeln? Seine Kinderträume bis ins hohe Alter weiterleben, wie der Ich-Erzähler in Urs Widmers Roman „Herr Adamson“. Der beginnt das oszillierende Spiel mit Alter, Tod, der Erinnerung an die Kindheit an seinem 94. Geburtstag, im Jahr 2032. „Eigentlich war ich ein Indianer und ein Indianer kennt keinen Schmerz“,beschreibt er sein wildes Jungenleben in Basel kurz nach dem Weltkrieg. Bis ins Alter begleitet ihn auf seinen Abenteuern der mysteriöse Herr Adamson, aus dem Totenreich kommend, sein Alter Ego. Ständig verändert sich der Blick, rückwärts in die Kindheit, vorwärts in die Zukunft, und verbunden mit dem Tod als Gegenwart. Über allem liegt der Hauch des Absurden und Wunderbaren, in den sich Erinnerung (mit biographischen Einsprengseln des Autors) verwandeln kann, die mit leichter Hand erzählt wird. Roswitha Budeus-Budde
Urs Widmer:
Herr Adamson. Roman.
Diogenes
Verlag, Zürich 2010.
200 Seiten,
9,90 Euro.
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»Die Welt des Schweizer Schriftstellers Urs Widmer war voller absurder Komik und bizarrer Weltuntergänge.« Michael Krüger / Die Zeit, Hamburg Michael Krüger / Die Zeit Die Zeit