Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1,3, Otto-Friedrich-Universität Bamberg, Veranstaltung: Herrschertode im Mittelalter, Sprache: Deutsch, Abstract: Widukind von Corvey, Mönch und Geschichtsschreiber stammte so wie es der Name andeutet wahrscheinlich aus sächsischen Hochadel. „ Der nicht gerade häufige Name Widukind erlaubt vielleicht sogar, in d em Geschichtsschreiber einen Nachfolger des gleichnamigen Sachsenherzogs zu erblicken ...“ Gegenstand meiner Untersuchungen hinsichtlich der von Widukind beschriebenen Herrschertode, wird die um 967/968 verfasste Sachsengeschichte sein, die wie kaum ein anderes Geschichtswerk des Mittelalters, die Aufmerksamkeit der neueren Forschung auf sich zog. Da die Grundlagen zur Entstehung der deutschen Nation in den zeitlichen Bereich des von Widukind Geschilderten fallen, ist vor allem die Rezeption der Sachsengeschichte im Zeitalter des Nationalsozialismus erheblich angestiegen, was nur zu deutlich wird, begibt man sich auf Recherche nach Sekundärliteratur zum Wirken Widukinds. Hierin deutet sich eine grundsätzliche Unsicherheit in bezug auf die Glaubwürdigkeit Widukinds an, da neben der Tatsache, dass er seiner Herkunft aus sächsischen Hochadel wohl auch durch Wertung im Werk Ausdruck verlieh, auch durch die immer wieder auftauchenden dramatischannekdotischen Mittel der Eindruck entsteht, dass Widukinds Sachsengeschichte genauso intentional geschrieben, wie verstanden wurde. „ Im Hinblick auf ihren Wert für ihre Faktengeschichte werden insbesondere die Schriften Widukinds von Corvey [...] stark kritisiert und damit marginalisiert, können die schreibenden Mönche doch wiederholt bei allerlei Unwahrheiten, verfälschten Erzählungen oder Geschichtskonstruktionen ertappt werden.“ Die aktuelle Forschungsdiskussion geht, auch ohne die Gültigkeit der eben dargestellten nötigen Vorsicht zur Glaubwürdigkeit historischer Fakten bei Widukind völlig zu leugne, dennoch von einem wahren Kern der widukindschen Geschichtsschreibung aus. Auch sei Widukinds Werk „kein Moment liudolfingischer Hausüberlieferung, trotz der Verhaftung in gentilen Traditionen und trotz des Stolzes auf den neuen Rang der sächsischen Völker und seiner Könige.“7