Der Theaterdisponent Muschg versucht, Licht in das Dunkel der möglichen Ursachen und Anlässe für seinen Aufenthalt in der Psychiatrie zu bringen. Niemand vom Personal ist bereit, ihm Auskunft zu geben. Er, Muschg, sei nur eines Tages hier aufgewacht und alle hätten so getan, als sei es nie anders gewesen – heute am 17. März wie an jedem Tag … War der Anlass ein Selbstmordversuch, der eskalierte Streit mit einem anderen Kunden in einem Supermarkt? – Und die Ursache? – Ein simples Burn-out, nach den langen Jahren der Überanstrengung in seinem Beruf, dem Stress, den ständigen Änderungen in den Proben- und Aufführungsterminen, dem Gejammer der Schauspieler und Regisseure, den Klagen der Debütanten, Diven, des unfähigen Direktors, der Bühnenarbeiter, Musiker und Beleuchter – oder war es doch, als Tüpfelchen auf dem i, die Dramatisierung der Biographie des Leprapriesters Pater Damian, die er sich aufgehalst hatte, die ihn letztlich in den Irrsinn getrieben hat? – Auch eine Verschwörung ist nicht ganz auszuschließen, hatte er doch nach dem Tod des Dichters Aumeier dessen brisante Recherchen über Zwangsarbeiterinnenheime und die heute noch mächtigen Höllerschen Glaswerke an die Nationalbibliothek weitergeleitet, wo sie, nach Auskunft der zuständigen Sachbearbeiterin, nie angekommen waren. HERZ ist die Geschichte Muschgs, von ihm selbst erzählt, die von der Erforschung der möglichen Ursachen und Anlässe für seinen Aufenthalt in der geschlossenen Abteilung handelt. Hinzu kommen Beobachtungen zum Alltagsleben, seinen Schicksalsgefährten und dem „großen Blabla", wie er den Stationsvorsteher nennt.