Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 1,0, Universität Regensburg, Sprache: Deutsch, Abstract: Versucht man, sich der Figur Herzeloyde in Wolframs von Eschenbach Parzival mithilfe der Forschungsliteratur anzunähern, so sieht man sich schnell vor das Problem gestellt, dass diese Gestalt ungewöhnlich kontrovers diskutiert wird. Ist sie nun das "menschliche Abbild der schmerzensreichen Mutter", wie Gustav Ehrismann bereits 1927 behauptet oder ist doch eher Gertrude Lewis zuzustimmen, die zu folgender Erkenntnis kommt: "Wolfram stellt tatsächlich eine königliche Frau dar mit all ihren Intrigen, ihren um Mitleid heischenden Schwächen, ihrem Stolz, ihren selbstischen Plänen und ihrer letzten Enttäuschung und Hoffnungslosigkeit"? Diese Arbeit soll zeigen, dass die Mutter Parzivals von entscheidender Bedeutung für dessen Entwicklung ist. Sie ist als Bindeglied zwischen der von seinem Vater repräsentierten Ritterschaft "von art" und dem Gralsrittertum, das der Protagonist zu erlangen sucht, unverzichtbare Voraussetzung für die Weiterentwicklung des Letzteren aus Ersterem. Herzeloyde fungiert als Medium der Zeitwende - in ihr und durch sie erscheint erstmals eine dem Gahmuret-Rittertum überlegene Lebensform als Perspektive. Zunächst soll eine kurze Auflistung der gegenüber der Vorlage Chrétiens de Troyes vorgenommenen Veränderungen deutlich machen, dass Wolfram die Figur der Herzeloyde entscheidend um- und aufwertet und ihr somit offenbar eine neue Bedeutung zumisst. Im Anschluss daran wird anhand des Textes Wolframs der Versuch unternommen, die richtungsweisende Funktion dieser Frauengestalt aufzuzeigen.
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