Examensarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Geschichte Europas - Neuzeit, Absolutismus, Industrialisierung, Note: 2,5, Universität Leipzig, Sprache: Deutsch, Abstract: Hans TÜMMLER beschreibt in seinem Epilog die Fürstenlaufbahn des Herzogs Carl August als durchaus eigenständig und markant, die durch ihre Beziehung zu Goethe ihre hellsten Glanzpunkte empfing . Doch auch ohne Johann Wolfgang von Goethe hätte Carl August eine mindestens historische Rolle gespielt. Der Weimarer Herzog erhielt in seiner Kindheit und Jugend bereits frühzeitig eine fundierte Ausbildung zu einem Regenten und wurde auf seine zukünftigen Aufgaben vorbreitet. Die Erziehung des Prinzen, welche als Landessache angesehen wurde, lag in den Händen des Grafen Johann Eustachius von Görtz zu Schlitz, Johann Wilhelm Seidler und Christoph Martin Wieland. Nach sechszehnjähriger interimistischer und obervormundschaftlicher Regierungszeit seiner Mutter Anna Amalia übernahm der nun volljährige Herzog Carl August selbst die Regentschaft des Fürstentums Sachsen-Weimar . Die Herzoginmutter übergab „ruhm- und ehrenvoll ihrem zur Volljährigkeit erwachsenen Erstgebornen die Regierung seiner väterlichen Staaten, und trat eine sorgenfreyere Abtheilung des Lebens an.“ . Einen Monat nach Übernahme der Regierung heiratete der Erbprinz Carl August die Prinzessin Luise von Hessen-Darmstadt , die Ehe war aber nicht glücklich , obwohl die Herzogin Luise ihrem Ehemann insgesamt sieben Kinder gebar. Carl August begann nach den ersten Monaten seiner Regentschaft, sich nun mit Eifer selbst um die Angelegenheiten in seinem Herzogtum zu kümmern, auch wenn TÜMMLER bemerkt, dass der Herzog in den ersten fünf Jahren seiner Regierung keine sonderlichen Regentschaftskonturen gewinnen konnte . Carl August gestaltete seine eigene Politik in einer Zeit, als das Heilige Römische Reich Deutscher Nation zwar noch existierte, ebenso die Institutionen der Reichsverfassung, des Reichstags und des Reichserzkanzlers, „aber was von diesen Institutionen und vom Kaiser ausgeht, hat längst nicht mehr die bindende und bannende Kraft einer zentralistisch regierten Monarchie.“ . Das Heilige Römische Reich Deutscher Nation befand sich im Jahr 1775, als Carl August als politisch unerfahrener Neuling das diplomatische Parkett betrat, bereits in einem fortschreitenden Verfallsprozess.