Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Musik - Sonstiges, Note: 1,0, Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Sprache: Deutsch, Abstract: Ein willkürlicher und liebeskranker Prinzen; sein intriganter Kammerdiener Marinelli; die verlassene Geliebte, Gräfin Orsina; das Objekt des Prinzen Begierde, die bürgerliche Emilia Galotti nebst gestrengem Herrn Papa und Mama Galotti: Das sind die Figuren von Gotthold Ephraim Lessings bürgerlichem Trauerspiel "Emilia Galotti". Regisseur Michael Thalheimer jedoch gesellt in seiner Inszenierung dem Reigen der Charaktere einen weiteren Protagonisten bei:die unablässigen Töne einer Violine.[...] Symbolträchtig sind die Deutungen der ratlosen Zeitungs-Rezensenten. Ralph Hammerthaler: "Michael Thalheimer inszeniert Lessings ,Emilia Galotti' im Walzertakt des Herzklopfens." Herzklopfen im Walzerrhythmus: Immer mehr drängt nach dieser umfassenden Zeitungsschau die Frage, welche Bedeutung der Musik in der Inszenierung zukommt. Dazu soll zunächst die Musik im Allgemeinen unter inszenierungsanalytischen Gesichtspunkten beleuchtet und schließlich in die Theorie eines Globalen Inszenierungsrhythmus eingebettet werden. Hierfür ist es nötig, den Begriff des Rhythmus generell und im Speziellen den Begriff des Rhythmus am Theater mit Hilfe einschlägiger Literatur aus philosophischen, natur-, geistes-, und musikwissenschaftlichen Bereichen zu untersuchen. Die allgemeine Theorie soll nun am Beispiel der Thalheimerschen Inszenierung "Emilia Galotti" unterfüttert werden, wozu der Walzer, um seiner umfassenden symbolischen Bedeutung gerecht zu werden, in die soziokulturelle Geschichte des Tanzes eingeflochten werden muss. Mit diesem Hintergrundwissen kann erst der Versuch einer Interpretation des "Walzers" in der Inszenierung Thalheimers geschehen. Diese soll hauptsächlich auf den auditiven Eindrücken beruhen, aber auch Querverweise auf Ebenen der Visualität gestatten. Die Interpretation aber führt direkt zum Rezipienten. Er muss schließlich entscheiden, ob ein Walzertakt für ihn Herzklopfen symbolisiert, ob Musik überhaupt eine semiotische Bedeutung tragen kann, welche Wirkung die Musik im Theater Thalheimers hervorruft. Das Publikum schließlich entscheidet, ob der Musik im Schauspiel der Stellenwert beigemessen werden kann, den die Theorie ihr erteilt.
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