Magisterarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Soziologie - Beziehungen und Familie, Note: 1,5, Georg-August-Universität Göttingen (Methodenzentrum Sozialwissenschaften), Sprache: Deutsch, Abstract: Eingetragene Partnerschaft und Gay-Pride-Großveranstaltungen hin, Transsexuellengesetz und Queer-Theorie her: Homophobie, die irrationale, angsterfüllte Ablehnung aller individuell mit Homosexualität assoziierten Außenreize, ist trotz erster sozialpolitischer Teilerfolge einer wachsend selbstbewußt und politisch offensiv auftretenden Liberations- und Gleichstellungsbewegung nach wie vor im patriarchalisch fundierten Gesellschaftsgefüge fest verwurzelt. Benachteiligungen, Spott, sogar Eingriffe in die körperliche Unversehrtheit schlagen sich in allen Facetten homo- und transsexueller Lebenswelt kontinuierlich und hartnäckig nieder – wie sich en detail an wiederkehrend negativen Alltagserfahrungen Betroffener ebenso wie en gros in der allgemeinen Legislation beobachten läßt. Die vorliegende Arbeit soll zeigen, daß das psychologische Konzept der Homophobie unverzichtbar kausal mit dem soziologischen Konzept der Heteronormativität verbunden ist, welches wiederum sozialgeschichtlich und sozialstrukturell ursächlich hergeleitet wird. Dabei wird Aufschluß über die aktuelle Diskussion psychologischer Ursachen homophober Einstellungsmuster und korrespondierenden Verhaltens gegeben. Schließlich werden die theoretischen Überlegungen anhand der Ergebnisse einer im Februar und März 2003 telefonisch durchgeführten bundesweiten Bevölkerungsbefragung illustriert und empirisch untermauert. Mittels linearer Strukturgleichungsmodellbildung soll insbesondere beurteilt werden, inwieweit hohe Grade an Wertkonservatismus, an Ethnozentrismus und im Verhaftetsein an traditionellen Geschlechtsrollenkonzepten homophobe Einstellungen im Individuum nicht nur begünstigen, sondern geradezu bedingen.