Der US-amerikanische Schriftsteller Edgar Allan Poe (1809-1849) legte in seinem Aufsatz „Heureka" auf der Grundlage der wissenschaftlichen Erkenntnisse seiner Zeit, seine Sicht vom Ursprung und Ziel des Universums dar. Der Zufall und das Unerklärliche waren seine großen Feinde, damit zeigte sich Poe
in dem Prosagedicht seiner Zeit weit voraus. Außerdem beleuchtete er in seinem letzten Werk die…mehrDer US-amerikanische Schriftsteller Edgar Allan Poe (1809-1849) legte in seinem Aufsatz „Heureka" auf der Grundlage der wissenschaftlichen Erkenntnisse seiner Zeit, seine Sicht vom Ursprung und Ziel des Universums dar. Der Zufall und das Unerklärliche waren seine großen Feinde, damit zeigte sich Poe in dem Prosagedicht seiner Zeit weit voraus. Außerdem beleuchtete er in seinem letzten Werk die urtümlichen Gedanken und die Inspiration, die zur Entstehung seiner bekanntesten Werke führten.
Poes erzählendes Gedicht „Der Rabe“ aus dem Jahre schildert in 108 Versen den mysteriösen, mitternächtlichen Besuch eines Raben in einer trüben Dezembernacht bei einem Verzweifelten, dessen Geliebte verstorben ist. Auf die Fragen des depressiven Mannes antwortet der Rabe stets mit der stereotypen Antwort „Nimmermehr“. Das skurrile Gedicht voller Symbolik ist von den Themen Trauer und Verlust und all den damit verbundenen Emotionen durchdrungen. Der Rabe enttäuscht die Hoffnung des unglücklich Liebenden auf ein Wiedersehen mit seiner Geliebten. Das Gedicht wurde vielfach in der Literatur und in der Populärkultur rezipiert.
Das französische Schriftsteller Charles Baudelaire (1821-1867) sorgte mit seinen Übersetzungen und einer fünfbändigen Edition nach Poes Tod für dessen weltweite Beachtung. Die dtv-Neuerscheinung versammelt Poes poetische und theoretische Texte (in einer Neuübersetzung von Andreas Nohl) mit Texten von Baudelaire und einer Auswahl deutscher Übersetzungen von „Der Rabe“ von 1862 bis 1996. Im Nachwort des Übersetzers wird die Biografie und das Werk von Edgar Allan Poe kurz beleuchtet.